Warum ist die Anerkennung ausländischer Abschlüsse so bürokratisch, teuer und langwierig, obwohl Fachkräfte dringend gebraucht werden? Wann gibt es eine Reform?
Ich habe einen medizinischen Hochschulabschluss aus dem Ausland, der hier nur als Ausbildung gilt. Trotz langjähriger Erfahrung darf ich nicht als MTLA arbeiten. Der Anerkennungsprozess dauert über zwei Jahre, verursacht hohe Kosten (Übersetzungen, Nachweise) und erfordert eine B2-Sprachprüfung die nicht älter als 3 Jahre alt ist, selbst für deutsche StaatsbürgerInnen. Deutschland leidet unter akutem Fachkräftemangel, aber bürokratische Hürden verhindern eine schnelle Integration. Warum wird dieser Prozess nicht vereinfacht? Kann Herr Alexander Straßmeir, Präsident des LAGeSo seit dem 01.01.2023, hierzu Stellung nehmen?

Sehr geehrte Frau Z.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Sie beschreiben eine Situation, die viele zugewanderte Menschen in diesem Land umtreibt. Es ist nur schwer zu vermitteln, dass wir einerseits in nahezu allen Branchen händeringend nach Fachkräften suchen, gleichzeitig aber die hochqualifizierten, zugewanderten Fachkräfte nicht ihre Arbeit machen lassen – schlichtweg, weil bürokratische Verfahren den Zugang zum Arbeitsmarkt erschweren.
Wir als Union wollen daher gemeinsam mit der SPD qualifizierte Zuwanderung stärker fördern, die Integration durch vereinfachte Anerkennungsverfahren und Bürokratieabbau erleichtern. Hierzu setzen wir vor allem auf schnelle und digitale Prozesse. Dazu wollen wir eine „Work-and-Stay“-Agentur einrichten, die ausländischen Fachkräften schon von Anfang an begleitet.
Ihnen persönlich biete ich meine Unterstützung beim Anerkennungsprozess an. Wenden Sie sich dazu gerne mit Ihrem Anliegen an mein Bundestagsbüro.
Mit freundlichen Grüßen
Jan-Marco Luczak