Was denken Sie über das Frauenstatut Ihrer Partei?
Sehr geehrte Frau Brantner,
ich interessiere mich sehr für das Frauenstatut von Bündnis 90/Die Grünen, das ein Alleinstellungsmerkmal Ihrer Partei ist. Deshalb hoffe ich, dass Sie mir ein paar Fragen dazu beantworten können.
- Braucht es aus Ihrer Sicht das Frauenstatut auch heute noch, Jahrzehnte nach seiner ersten Fassung? Womit begründen Sie Ihre Meinung?
- Inwiefern zeigt sich die Ideen des Frauenstatuts auch in der restlichen Parteiorganisation?
- Haben Sie das Gefühl, dass sich männliche Parteimitglieder durch das Statut benachteiligt fühlen?
Mit freundlichen Grüßen,
Lina S.
Liebe Frau S.,
herzlichen Dank für Ihre Frage und bitte verzeihen Sie die verspätete Antwort. Ich freue mich sehr über Ihr Interesse!
Unser Frauenstatut ist auch heute noch wichtig und richtig. Wir Grüne als feministische Partei, die ihre Wurzeln in der Frauenbewegung hat, streiten seit langem beispielsweise für eine paritätische Vertretung von Frauen und Männern im Deutschen Bundestag. Zu unseren Grundfesten zählt die interne Geschlechterquote mit Mindestparität von Frauen bei Gremien, Wahllisten und Ämtern. In keiner anderen Partei findet man so ein Bemühen dafür.
Unser Ziel ist die geschlechtergerechte Gesellschaft, Feminismus der Weg dorthin. Er verspricht, echte Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen einzulösen – rechtlich, kulturell und ökonomisch. Feminismus ist eine geteilte Aufgabe aller Geschlechter.
Eine Gesellschaft, in der gleiche Teilhabe für alle Geschlechter Wirklichkeit ist, schützt und stärkt die Rechte aller Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit und unabhängig von Herkunft, Alter, Behinderung, Sexualität oder Klasse, Religion oder Weltanschauung.
In der Politik muss die Gesellschaft so wie sie ist abgebildet werden. Wir streben keine Überzahl der Frauen an, wollen nur, dass Ressourcen und Chancen für gesellschaftliche Teilhabe allen Menschen gleichermaßen gewährt werden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen. Bleiben Sie gesund!
Mit besten Grüßen
Franziska Brantner
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