Frage an Fabio De Masi von Carsten H. bezüglich Medien, Kommunikation und Informationstechnik
Hallo Herr De Masi,
mir ist aufgefallen, das sich die Präsenz der Parteien in den digitalen Medien stark verstärkt hat. Insbesondere die AFD missbraucht den Bundestag, um mit ihren geschmacklosen Reden auf YouTube vor ihren Anhängern zu glänzen. Das Medium Fernsehen wird von jungen Menschen kaum noch genutzt und im Netz bestimmen die Parteien was gezeigt wird. So wird jeder kritischer Journalismus ausgehebelt. Wir brauchen dringend eine Medienreform das diese einseitige und unkritische Berichterstattung in modernen erschwert. Wird das auch von ihrer Partei so wahrgenommen? Beschäftigt sich vielleicht schon eine Fraktion mit dem Thema? Vielen Dank im Voraus.
Sehr geehrter Herr Heidenfelder,
besten Dank für Ihre Zuschrift. Sicherlich sind die Medien durch digitale Technologien im Umbruch. Die Konzentration im Rundfunk- und Zeitungsmarkt nimmt zu, der Wettbewerb um Klicks und Anzeigekunden und die Renditewünsche von Verlagen/Medienkonzernen gehen häufig zu Lasten investigativer Recherchen, Meinungsvielfalt und Qualität.
Am Ende kommt es aber darauf an, diese neuen Formate zu nutzen und über öffentlich-rechtliche Angebote ein Gegengewicht zur Kommerzialisierung der Medien zu schaffen. Unsere genauen Vorstellungen hierzu (einschließlich der Finanzierung dieser Angebote) entnehmen Sie dem Informationsangebot unserer Fraktion: https://www.linksfraktion.de/themen/a-z/detailansicht/medienpolitik/.
Auch Parteien und Nicht-Regierungsorganisationen dürfen das Internet nicht jenen überlassen, die wie die AfD mit erheblichen finanziellen Mitteln Meinungsmanipulation betreiben.
Es gibt weiterhin gute und kritische Formate wie Panorama zum Cum-Ex-Steuerraub (https://www.ardmediathek.de/daserste/video/panorama/panorama-vom-03-september-2020/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS83NTVlZTA2Yi05MzU2LTQ0NjEtYWUzMy1hYmJkMjAwMDdjOWI/). Das ist zwar Fernsehen, läuft aber auch über die sozialen Medien. Insofern besteht Hoffnung.
Wenn Sie kritische Einschätzungen schätzen, empfehle ich Ihnen, meinen Newsletter zu abonnieren – dort berichte ich regelmäßig über meine politischen Aktivitäten: https://www.fabio-de-masi.de/de/topic/3.newsletter.html.
Beste Grüße
Fabio De Masi
Weitere Fragen an Fabio De Masi
Ministerpräsidenten unterliegen qua Amt einer Neutralitätspflicht und können nicht einfach in eine Wahlaufstellung derart eingreifen.
Dies ist eine ernstzunehmende Bedrohung.
Es kommt weniger darauf an, Querdenker oder gar AfD-Abgeordnete zu überzeugen, sondern Menschen, die zu Recht von der Politik enttäuscht.
Nein. Ich schließe keine Koalition mit Hr Scholz aus. Kritik an seiner Rolle in der Cum Ex Affäre um die Warburg Bank ist aber erforderlich