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Doris Ahnen
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Frage von Dr. Hermann E. •

Frage an Doris Ahnen von Dr. Hermann E. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Ahnen,

würden Sie für einen Kredit achtmal so viel Zinsen zahlen wie normal – freiwillig, nur um ihre Bank glücklich zu machen? Genau das hat die Bundesregierung mit unseren Steuergeldern vor: Verkehrsminister Alexander Dobrindt will Bau und Sanierung von Fernstraßen privatisieren. Eine „Autobahn-AG” soll sich bei Konzernen Geld leihen. Doch Allianz, Deutsche Bank und Co. wollen dafür statt der üblichen 0,5 Prozent bis zu 4 Prozent Zinsen kassieren. Den dicken Konzernbonus bezahlen wir – über Steuern und Lkw-Maut.- Könnten Sie sich vorstellen, im Landtag Rheinland-Pfalz gegen dieses Ansinnen zu stimmen?

Vielen Dank für Ihre Mühe.
D. H. E.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Dr. Endres,

Planung und Durchführung von Neubaumaßnahmen von Bundesstraßen sowie die Erhaltung und Wartung des bestehenden (Bundes-)Straßennetzes werden durch die Bundesländer ausgeführt. In Rheinland-Pfalz wird diese Auftragsverwaltung vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) übernommen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) plant jedoch, diese gewachsenen und bewährten Strukturen der Auftragsverwaltung zu zerschlagen. Er will die gesamte Umsetzung des deutschlandweiten Bundesfernstraßenbaus einer neu zu schaffenden, zentralen Bundesinfrastrukturgesellschaft übertragen.

Den Plänen des Bundesverkehrsministers ist aus rheinland-pfälzischer Sicht eine Absage zu erteilen. Die SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag steht dafür, dass die bewährten Zuständigkeiten und Abläufe erhalten bleiben. Eine Zerschlagung oder auch nur eine schleichende Schwächung der Straßenbauverwaltungen der Länder darf es nicht geben.

Die öffentliche Hand muss mit ausreichenden Mitteln die Infrastrukturinvestitionen vornehmen. Eine Ausweitung (teil-)privat finanzierter Straßenbauprojekte im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPP) lehnen wir ab. Straßenbau ist Daseinsvorsorge und muss deshalb staatliche Aufgabe bleiben.

Ich hoffe, dass ich Ihnen Ihre Frage ausreichend beantworten konnte.

Mit freundlichen Grüßen

Doris Ahnen

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