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Frage von Siegfried L. •

Frage an Diether Dehm von Siegfried L. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Dehm,

wir sind Mitglieder einer Isernhägener Initiative gegen den wachsenden Fluglärm und arbeiten in einer Arbeitsgemeinschaft mit anderen Betroffenen der Region zusammen. Unser konkretes Ziel ist es, ein Nachtflugverbot für den Flughafen in Langenhagen zu erlangen, denn nicht zu Letzt mit der aktuellen Mainzer Studie ist erwiesen, dass Fluglärm gesundheitsschädlich ist.

Meine Frage ist, ob Sie uns bei dieser Zielsetzung unterstützen?
Zur Information:
Wir haben dazu eine Petition an den niedersächsischen Landtag eingereicht:
https://www.openpetition.de/petition/online/wir-wollen-nachts-ruhig-schlafen-ohne-fluglaerm
die bereits bearbeitet wurde.
Daher sammeln wir jetzt Unterschriften für eine bundesweite Folgepetition, die demnächst eingereicht werden soll:
https://www.openpetition.de/petition/online/wir-wollen-nachts-ruhig-schlafen-ohne-fluglaerm-2
Die Links dienen dazu, damit Sie unsere Argumentation kennenlernen können.

Weiter suchen wir prominente Unterstützer für einen offenen Brief, den wir der neuen rotgrünen Landesregierung übergeben wollen. Zwei Wahlkreiskandidaten-/Abgeordnete konnten wir schon gewinnen. Wenn Sie mitmachen wollen, senden wir Ihnen gerne den Brief zu.

Diese öffentliche Anfrage auf Abgeordnetenwatch haben wir gewählt, weil wir das Ergebnis im Vorfeld der Bundestagswahl gerne in der Lokalpresse und auf myheimat.de, facebook etc. veröffentlichen wollen. Damit wollen wir den WählerInnen eine Entscheidungshilfe zumindest für die Erststimme geben.
Wir rechnen auf Ihr Verständnis!

Mit freundlichem Gruß
Fluglärminitiative Isernhagen
Siegfried Lemke

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Lemke,
liebe Fluglärmgegner,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage, welche thematisch einen der Schwerpunkte unserer parlamentarischen Arbeit im Bereich "Verkehrspolitik" berührt.

Die inhaltlichen Forderungen, die Sie in Ihrer Petition ins Feld führen, werden von der Linksfraktion im Bundestag zu 100% geteilt. Nicht erst seit der jüngst veröffentlichten Studie der Uni Mainz ist es in Fachkreisen unumstritten, dass Fluglärm - insbesondere nächtlicher - krank macht und deshalb nur siedlungsfern stattfinden sollte. Vom Nachtflugbetrieb profitiert nur die Luftverkehrsindustrie, während ein wesentlicher Teil der Folgekosten über das Gesundheitssystem sozialisiert wird. Mit dieser Umverteilungspolitik zu Gunsten insb. der Airlines muss endlich Schluss gemacht werden: Gesundheit kommt vor Profit! Letztlich sollten sich die Befürworter des Nachtflugbetriebs die Frage stellen, ob sich selbiger angesichts der enormen Gesundheits- und Klimakosten überhaupt volkswirtschaftlich "rechnen" kann - wir haben hier erhebliche Zweifel. Deshalb fordert DIE LINKE. ein bundesweit einheitliches Nachflugverbot zwischen 22 und 06 Uhr. Hiervon würden die Menschen rund um den Flughafen Hannover-Langenhagen besonders profitieren, da es hier bisher faktisch keine Einschränkung des Nachflugbetriebes gibt. Wie wir in einer Kleinen Anfrage (BT-Drucksache 17/10514) nachgewiesen haben, wäre bereits jetzt ein Drittel aller Flüge vom Flughafen Hannover-Langenhagen durch Fahrten mit der Bahn ersetzbar - ohne großen Zeitverlust oder Einbußen beim Reisekomfort. Durch die massive Subventionierung der Luftverkehrsbranche (keine Kerosinsteuer, Mehrwertsteuerbefreiung von Auslandsflügen etc.) wird die Wettbewerbsposition der deutlich umweltfreundlicheren Bahn spürbar geschwächt. Um dies gegen den Druck der Luftverkehrslobby ändern zu können, muss der parlamentarische wie außerparlamentarische Druck hochgehalten werden. Daher bin ich gerne bereit, Ihr Anliegen zu unterstützen und versuche, weitere Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE mit "ins Boot" zu holen.

Mit freundlichen Grüßen

Diether Dehm