Frage an Dierk Timm von Johannes B. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Timm,
Martin Schulz behauptet, dass ohne Eingriffe in das Rentensystem die Beiträge steigen und die Renten sinken würden.
Wie will die SPD bei weniger Beitragszahlern stabile oder steigende Renten mit stabilen Beiträgen und ohne Anstieg des Rentenalters finanzieren?
Mit freundlichen Grüßen
J. B.
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Frage, mit der Sie einen zentralen Punkt des Rentenkonzepts der SPD ansprechen. Unsere Ziele sind die Stabilisierung des Rentenniveau bei 48% und der Beiträge bei 22%, die Einführung einer Solidarrente, die langjährigen Beitragszahlern ein Rentenniveau garantiert, dass mindestens 10% über der Grundsicherung liegt und ohne Anhebung des Renteneintrittsalters. Das geht natürlich nicht, wenn man nicht konkrete Maßnahmen ergreift, um das auch zu finanzieren.
Dazu gehört, dass wir die Beitragszahlungen in Summe erhöhen wollen, indem wir den Erwerbsanteil durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Investitionen in Weiterbildung und Qualifizierung, gesteuerte Zuwanderung und eine beschleunigte Digitalisierung erhöhen. Wenn mehr Menschen arbeiten gehen und höhere Einkommen haben, kommt auch mehr Geld in die Rentenkasse. Zudem wollen wir die Versichertenbasis erhöhen, indem wir bisher nicht versicherte Selbstständige einbeziehen. Der demographische Wandel ist ein gesellschaftlicher Fakt und eine Herausforderung, die nicht nur durch die Rentenkasse bewältigt werden sollte. Wir werden deshalb mit einem steuerfinanzierten Demografiezuschuss auch höhere Einkommen angemessen dazu heranziehen.
Rentenpolitik ist nicht damit getan, dass man zwei Zahlen festschreibt. In ihr findet sich die gesamte Arbeitsmarkt- und Familienpolitik wieder, Integration und Bildung. In der Gesamtschau wird das gelingen.
Mit freundlichen Grüßen
Dierk Timm - Ihr SPD-Bundestagskandidat
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