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Christian Hirte
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Frage von Klaus S. •

Frage an Christian Hirte von Klaus S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Hirte,

Sie sind für eine Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes. Wird im Falle einer Verlängerung auch die Sicherheit der Soldaten erhöht oder zumindest gewährt?? Soweit ich gehört und gesehen habe, wurde darüber noch nicht diskutiert. Wir wollen doch nicht noch so ein Szenario erleben, wie im Sommer 09, als drei Soldaten bei uns in Bad Salzungen beerdigt wurden, die in Afghanistan getöten wurden. Es ist doch ein Aufbau-Einsatz und kein Kriegs-Einsatz. Wie wird daher die Sicherheit der Soldaten gewährleistet??

Für die Beantwortung bedanke ich mich im Voraus.

Klaus Schellenberger

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schellenberger,

vielen Dank für Ihre Frage, in der Sie ein so wichtiges Thema ansprechen.

Ich bin selbst bei der Trauerfeier für die drei getöteten Soldaten in Bad Salzungen gewesen und habe auch die kämpfende Truppe in Afghanistan besucht. Als Westthüringer lag mir der Besuch natürlich sehr am Herzen. Über den gesamten Einsatzzeitraum sind fast 1000 Soldaten der Bad Salzunger Werratalkaserne in Afghanistan stationiert. Da der Bundestag sie dorthin geschickt hat, hielt ich es für selbstverständlich, dass ich als Mitglied dieses Gremiums dorthin reise und mit den Soldaten spreche. Ich verstehe das auch als ein Zeichen der Solidarität.

Die Angehörigen der Bundeswehr sind überzeugt von dem, was sie vor Ort tun. Moral und Motivation sind ausgesprochen gut, trotz der Todesgefahr. Das hat mich angesichts der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland überrascht. Unsere Soldaten begreifen die Ablehnung des Afghanistaneinsatzes in Deutschland als Ablehnung ihrer Arbeit. Was Ihre Frage nach dem Schutz der Soldaten betrifft, so muss jeder, der vernünftig denken kann einräumen, dass es einen 100%igen Schutz nicht geben kann. Auch unsere Soldaten sind sich dessen bewusst. Die vorhandenen Waffen- und Sicherheitssysteme bieten den bestmöglichen Schutz aber keine vollkommene Sicherheit. Da die größte Bedrohung für die ISAF-Truppen von terroristischen Anschlägen, beispielsweise mit Sprengfallen herrührt, sind verstärkte Aufklärung und die Zusammenarbeit mit der afghanischen Bevölkerung der beste Schutz.

Damit Sie sich umfassend zur Lage der Bundeswehr auch am Hindukusch informieren können empfehle ich Ihnen den Bericht des Wehrbeauftragten der Bundeswehr.

Sie finden ihn hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/009/1700900.pdf

Viele Grüße

Christian Hirte

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