Wie möchten Sie den Kündigungen vieler Erzieher wegen zu hoher Arbeitsbelastung entgegenwirken?
Viele Erzieher sind am Limit und dann sagt ihre Bundesregierung wie sollen jetzt noch mehr arbeiten. Ist das nicht das Zeichen, dass sich niemand für die Lebensrealität von Erzieher interessiert? Von sozialen Berufen im allgemeinen? Wie soll man der Psychischen Belastung standhalten bei mehr als 40 Stunden? Sollen Mütter aus dem Halbtag in den Ganztag?

Sehr geehrter Herr Z.,
vielen Dank, dass Sie sich mit Ihren Fragen zum Thema „Arbeitszeit“ an mich gewandt haben.
Ich kann Ihren Unmut verstehen. Soziale Berufe sind hohen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt und werden meist nicht demensprechend honoriert. Dabei sind soziale Berufe essenziell für das Funktionieren unserer Gesellschaft und ich möchte Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich für Ihren Einsatz danken.
Zu Ihrer Frage, ob Mütter aus der Teilzeitanstellung in die Vollzeitanstellung wechseln sollen, sage ich: Ja, aber nur wenn sie das wollen.
Das zu Grunde liegende Problem sind strukturelle Hindernisse, die dafür sorgen, dass viele Mütter unfreiwillig in Teilzeit arbeiten müssen. Daher hat Arbeitsministerin Bärbel Bas gefordert, dass Mütter durch den Ausbau der Kinderbetreuung und steuerliche Prämien für den Wechsel in Vollzeit vom Arbeitgeber unterstützt werden.
Eine reguläre Arbeitswoche, die mehr als 40 Arbeitsstunden pro Woche beinhaltet, steht nicht zur Debatte.
Ich kann nachvollziehen, dass der gegenwärtigen Diskurs Frust auslöst, besonders wenn pauschale Aussagen getätigt werden, doch Arbeitsministerin Bärbel Bas und die SPD setzten sich für die Arbeitnehmerrechte ein. Durch die gegenwärtige Debatte sollen Menschen, insbesondere Mütter, die Möglichkeit haben, wieder einer Vollzeitstelle nachzugehen, sodass sie auch perspektivisch in der Rente besser abgesichert sind.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten. Erneut vielen Dank und
mit freundlichen Grüßen
Adis Ahmetović, MdB