(...) das Thema Organspende bewegt sehr viele Menschen. 10.000 Menschen stehen in Deutschland auf den Wartelisten für eine Transplantation. Es ist dringend notwendig, die Anzahl der Organspenden zu erhöhen. (...)
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(...) Allerdings wäre es wichtig, ehe man über eine Widerspruchslösung diskutiert, genau zu erfahren, warum es aktuell nicht ausreichend funktioniert. Andernfalls droht die Widerspruchslösung womöglich wirkungslos zu bleiben. Nach den vorliegenden Informationen liegt die Ursache für den Mangel an Spenderorganen darin, dass potentielle Spender zu selten identifiziert und gemeldet würden. (...)
(...) Mit der Widerspruchslösung sprechen Sie ein Thema an, das viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Blickwinken sehr bewegt. Zur Zeit ist die Situation in unserem Land leider nach wie vor die, dass viele Menschen auf ein Spenderorgan warten und die Zahl der transplantierten Organe in den letzten Jahren leicht rückgängig gewesen ist. (...)
(...) Ich verkenne keineswegs, dass die Zahl der Organspenden bei einer Widerspruchslösung deutlich steigen würde, was natürlich sehr zu begrüßen wäre. (...)
(...) Wir sollten deshalb intensiv darüber nachdenken, ob wir nicht unser bisheriges System des aktiven „Jasagens“ überdenken müssen und in ein aktives „Neinsagen“ umwandeln. Mit der Einführung einer Widerspruchslösung könnten wir der zu hohen Zahl, an auf Transplantationen wartenden Menschen in Deutschland aktiv entgegenwirken. (...)
(...) Die Widerspruchslösung ist in der Debatte um das Transplantationsgesetz einer von vielen interessanten Vorschlägen, um dieses Ziel zu erreichen. Allerdings ist dies eine schwierige, ethische Debatte, die mit einem einfachen "Ja" oder "Nein" für mich nicht zu beantworten ist. Meine Fraktion wird sich die genauen Hintergründe und Einzelheiten der unterschiedlichen Regelungen in den EU-Ländern ansehen und untersuchen und dann hoffen wir, dass wir durch eine breite, öffentliche Debatte, ähnlich wie bei der Sterbehilfe, zu einer guten Lösung kommen, die insbesondere eines als Ziel hat: den Menschen, die auf neue Organe angewiesen sind, zu helfen. (...)