Mehr Online-Sicherheit für Minderjährige

Die Abgeordneten im EU-Parlament haben einem Bericht zugestimmt, der schärfere Regeln zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum fordert. Angesichts der zunehmenden Abhängigkeit Minderjähriger von sozialen Medien und den damit verbundenen Risiken für die psychische Gesundheit sollen schädliche, suchterzeugende Online-Praktiken wie manipulative Designs, glücksspielähnliche Funktionen, gezielte Werbung und bestimmte Formen des Influencer-Marketings für Minderjährige verboten werden. Vorgeschlagen wird zudem eine einheitliche EU-weite Mindestaltersgrenze von 16 Jahren für den Zugang zu sozialen Netzwerken sowie datenschutzfreundliche Altersverifizierungssysteme. Minderjährige unter 13 Jahren sollen keinen Zugang zu sozialen Medien wie Instagram oder TikTok mehr haben, Jugendliche unter 16 Jahren sollen nur mit Zustimmung der Eltern soziale Medien nutzen dürfen.

Der Bericht hebt hervor, dass das Gesetz über digitale Dienste (DSA) zwar ein wichtiges Instrument zum Schutz von Minderjährigen sei, nun aber konsequent und zügig umgesetzt und durch weitere Maßnahmen ergänzt werden müsse. Die Hauptverantwortung für den Online-Schutz Minderjähriger liege bei Plattformen und Anbietern digitaler Dienste, nicht bei den Eltern. Da Kinder und Jugendliche weiterhin manipulativen Geschäftsmodellen und suchterzeugenden Gestaltungsmerkmalen ausgesetzt seien, wird die EU-Kommission aufgefordert, bestehende Verbraucherschutzregeln zu überprüfen und gegebenenfalls neue Gesetzesinitiativen vorzulegen.

Achtung: Die rechts dargestellten Abstimmungsergebnisse spiegeln nur das Abstimmungsverhalten der 96 deutschen EU-Abgeordneten wider und nicht das aller 720 EU-Abgeordneten.

Insgesamt wurde der Initiativbericht mit 483 Ja-Stimmen zu 92 Nein-Stimmen bei 86 Enthaltungen angenommen. Von den deutschen EU-Abgeordneten stimmten 63 dafür und 17 dagegen, es gab zehn Enthaltungen aus verschiedenen Fraktionen.

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Dafür gestimmt
63
Dagegen gestimmt
17
Enthalten
10
Nicht beteiligt
6
Abstimmungsverhalten von insgesamt 96 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Moritz KörnerMoritz KörnerRenew Dagegen gestimmt
Portrait von Sergey LagodinskySergey LagodinskyGrüne/EFA Enthalten
Portrait von Bernd LangeBernd LangeS&D Dafür gestimmt
Katrin LangensiepenKatrin LangensiepenGrüne/EFA Dafür gestimmt
Portrait von Peter LiesePeter LieseEVP Dafür gestimmt
Portrait von Norbert LinsNorbert LinsEVP Dafür gestimmt
Portrait von Erik MarquardtErik MarquardtGrüne/EFA Dafür gestimmt
Portrait von David McAllisterDavid McAllisterEVP Dafür gestimmt
Alexandra MehnertEVP Dafür gestimmt
Portrait von Verena MertensVerena MertensEVP Dafür gestimmt
Hans NeuhoffESN Dagegen gestimmt
Dr Hannah NeumannHannah NeumannGrüne/EFA Dafür gestimmt
Portrait von Angelika NieblerAngelika NieblerEVP Dafür gestimmt
Portrait von Maria NoichlMaria NoichlS&D Dafür gestimmt
Portrait von Jan-Christoph OetjenJan-Christoph OetjenRenew Dagegen gestimmt
Portrait von Jutta PaulusJutta PaulusGrüne/EFA Dafür gestimmt
Portrait von Friedrich PürnerFriedrich Pürnerfraktionslos Dafür gestimmt
Portrait von Dennis RadtkeDennis RadtkeEVP Dafür gestimmt
Portrait von Terry ReintkeTerry ReintkeGrüne/EFA Dafür gestimmt
Portrait von René RepasiRené RepasiS&D Dafür gestimmt
Die Europaabgeordnete Sabrina Repp hat lange blonde Haare und ein schwarzes Oberteil an. Sie lächelt auf dem Bild, das einen roten Hintergrund hat.Sabrina ReppS&D Dafür gestimmt
Portrait von Nela RiehlNela RiehlGrüne/EFA Dafür gestimmt
MdEP Manuela Ripa (ÖDP)Manuela RipaEVP Nicht beteiligt
Portrait von Oliver SchenkOliver SchenkEVP Dafür gestimmt
Martin SchirdewanMartin SchirdewanThe Left Enthalten