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Frage von Thomas S. •

Frage an Uwe Schummer von Thomas S. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Herr Schummer,

Herr Storath weist auf eine Reihe von politischen Entwicklungen. die er kritisch wertet und fragt, ob Sie nicht Lust auf Neuwahlen hätten..

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/uwe-schummer/question/2018-09-25/304126

Ich teile die Kritik des Fragestellers während mich Ihre (unter gleichem Link abrufbare) Antwort: nicht überzeugt. Zitat aus dieser:

"Zunächst einmal sollten Sie sich erinnern, dass wir durch die Politik der unionsgeführten Bundesregierung in einem Land leben, in dem seit einer Dekade wirtschaftlicher Aufschwung, der Weg in die Vollbeschäftigung, Abbau von Altschulden im Bundeshaushalt und soziale Sicherheit gelten."

Ihre Rede, dass in Deutschland soziale Sicherheit gewährleistet wäre macht mich angesichts der traurigen Realität wütend. Ein gesundheitlich angeschlagener Vereinskollege konnte sich auf Grund der knappen Bemessung von ALG 2 kaum etwas leisten, litt unser seiner Armut und ist mit 59 Jahren verfrüht an einem Herzinfarkt diesen Frühsommer gestorben. Ihre Rede von "Vollbeschäftigung" verkennt, wie viel schlechte Arbeit in Deutschland existiert:

"Ein Viertel aller deutschen Erwerbstätigen verdingt sich mittlerweile im Niedriglohnbereich, das heißt er oder sie verdient weniger als 9,54 Euro brutto die Stunde. Oft arbeiten in diesen Jobs gut ausgebildete Menschen, die keine andere Stelle finden. Ebenso erschreckend ist der Anteil der Leiharbeit: Über ein Drittel aller offenen Stellen in Deutschland werden nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit inzwischen als Leiharbeit ausgeschrieben."

https://www.heise.de/tp/features/Automatisch-arbeitslos-3263467.html?seite=all

Was haben die 25% aller deutschen Erwerbstätigen, welche weniger als 9,54 Euro brutto die Stunde
verdienen, von der von Ihnen behaupteten Dekade wirtschaftlichen Aufschwungs?

Wenn Sie Ihre Diät von 114.500 € brutto/Jahr als angemessen empfinden, welches Gehalt halten Sie für eine Pflegekraft für angemessen?

Viele Grüße, T. S.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr S.,

offenkundig werden wir unterschiedliche Meinungen mit Demut ertragen müssen. Auch dies gehört zu einer gepflegten Demokratie. Zu den Einkommen der Abgeordneten habe ich den Bezug zum Bürgermeister einer mittleren Stadt wie Willich bereits in der vorhergehenden Antwort genannt. Bei einer permanenten 70 bis 80 Stunden Woche, einschließlich Wochenendarbeit und Spätschichten können Sie den daraus resultierenden Stundenlohn sicher selbst errechnen.

Was Sie jedoch völlig negieren. Es handelt sich um ein Mandat. Ein Mandat ist kein Beruf sondern das Ergebnis des Vertrauens um dass ich bei geheimen und freien Wahlen bei 230.000 Bürgern geworben habe. Die Konsequenz daraus ist, dieses Votum erst zu nehmen und solide im Sinne unserer Demokratie zu arbeiten. Italienische Verhältnisse, wählen bis es irgendwie passt, ist nicht wirklich überzeugend.

Unabhängig davon muss die Pflege als Beruf besser bezahlt und abgesichert werden. Deshalb haben wir in den letzten Monaten das unsinnige Schulgeld für die Pflegeausbildung abgeschafft, den Mindestlohn auch bei privaten Trägern eingeführt sowie die generalistische Stufenausbildung. In den Krankenhäusern werden erstmals Untergrenzen für Pflegestellen und zusätzlich 13.000 Stellen der medizinischen Behandlungspflege geschaffen. In den nächsten Wochen werden wir die Tariffähigkeit in der Pflege durch die Durchsetzung der Allgemeinverbindlichkeit stärken. Wäre schön, wenn Sie sich konstruktiv an dieser konkreten politischen Arbeit beteiligen würden. Wenn Sie an einem ernsthaften Dialog interessiert sein sollten, können Sie mich über die Mail uwe.schummer@bundestag.de erreichen.

Gruß
Uwe Schummer MdB