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Uwe Kekeritz
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Frage von Christian w. •

Frage an Uwe Kekeritz von Christian w. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Abgeordneter,

was unternehmen die Grünen gegen die geplante Mobilfunkausweitung G5?
Aus Gesundheitlichen Gründen bereitet mir dies Anliegen große Sorgen.
Die Mobilfunkanbieter veröffentlichen nur ihre eignen Studien, obwohl es Studien gibt die eindeutig belegen das diese Strahlung Gesundheitlich sehr bedenklich ist! Nicht ohne Grund besteht ja ein Strahlungswert der bis jetzt nicht überschritten werden durfte. Doch mit dem G5 Ausbau wird dieser Strahlungswert bei weitem überschritten und zwar auf Kosten der Gesundheit der Menschen, Tiere und Umwelt!

Außerdem macht es mir Sorgen das nun trotz anfänglicher Überlegung eines Verbots von WLAN in Schulen wegen des Gesundheitsrisikos, nun doch WLAN eingeführt werden soll, da die Bundesregierung offenbar der Meinung zu sein scheint, das die Schüler künftig mit Tablets arbeiten sollen statt mit Papier und Stift.

Desweiteren kann ich mir vorstellen, das die Klimaerwärmung nicht gut aufzuhalten wäre, wenn rund um die Uhr Microwellenstrahlung die Umgebung erhitzt!
Ich habe sogar gelesen, das durch die bis zu 100Fachen verstärkung durch das G5 Netz man die Strahlung als erhöhte Temperatur bis zu 55Grad auf der hautoberfläche spüren kann.

Ich persönlich verzichte gern auf schnelles Internet und auch gern auf ein Handy wenn dadurch nicht unnötigerweise Mensch, Tier und Umwelt zu schaden kommt!

Ich freue mich über ihre Antwort.

Mit freundlichem Gruß
C. W.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr W.,

Teilhabe auch an technologischen Entwicklungen für breite, am besten alle Mitglieder der Gesellschaft ist ein hoher Wert. Er muss dennoch immer in der Abwägung zu den Risiken getroffen werden. Bedacht werden müssen auch Nachteile beim Verzicht auf diese Entwicklungen, bspw. kann die dann besser mögliche Telemedizin auch in ländlichen Gebieten große Vorteile mit sich bringen. Zudem müssen wir anerkennen, dass die Mobilfunktechnologie aus dem Alltag der breiten Bevölkerung nicht mehr wegzudenken ist. Ein kompletter Verzicht auf technologische Entwicklungen ist also keine Lösung. Immer wenn von Netzabdeckung die Rede ist, geht es ja um die Fragstellung, ob hunderttausende Menschen in Deutschland überhaupt an den Möglichkeiten dieser Technologie partizipieren können.

Sicherlich ist die Mobilfunktechnologie nicht frei von Wirkungen auf den Menschen und auch der damit verbundene Ressourcenverbrauch wirkt auf die ganze Gesellschaft zurück. Rückwirkungen der Technologie auf gesundheitliche Aspekte, insbesondere bei Strahlungswirkungen haben wir stets im Blick. Im Fall der 5G-Technologie ist allerdings eher eine Senkung der Strahlungsleistung zu erwarten, da durch das sogenannte Beamformig des Sendesignals Endgeräte zielgerichtet erreicht werden können. Bitte berücksichtigen Sie hierbei aber auch, dass bei größeren Abständen zu Mobilfunkmasten die eingesetzten Endgeräte Sendeleistungen sogar noch erhöhen. Eine dichter ausgebaute Infrastruktur hilft dabei, die Strahlungsbelastung also eher zu verringern.

Ein umfangreicher Ausbau führt also nicht zu einer stärkeren Strahlungsexposition, sondern weniger Funklöcher führen dazu, dass man trotz geringerer Sendeleistung noch ausreichend Empfang hat, um Gespräche zu führen oder Datenverbindungen aufzubauen. Schutzmaßnahmen sind insbesondere im Nahbereich der Masten besonders ernst zu nehmen, da dort die Feldstärken besonders groß sind. Hier müssen Sicherheitsabstände gewahrt werden.

In Hinblick auf die gesundheitlichen Auswirkungen fordern wir in unserem kürzlich im Bundestag eingebrachten Antrag "Breitband für alle – Digitale Infrastruktur flächendeckend ausbauen" (Bundestagsdrucksache 19/5306) in Forderung 4, dass beim Ausbau und Betrieb des Mobilfunknetzes im Sinne des Vorsorgeprinzips ein hohes Schutzniveau für Umwelt und Gesundheit bei elektromagnetischen Feldern zu gewährleisten sein solle. Darüber hinaus fordern wir die Bundesregierung auf, die Wirkung der Exposition von elektromagnetischen Feldern im Hochfrequenzbereich auf Mensch und Umwelt weiter intensiv zu erforschen. Allerdings ist auch richtig: Der Energieeintrag der mobilen digitalen Infrastrukturen, also W-LAN Basisstationen und Mobilfunknetze in die Atmosphäre ist mit dem der Straßenbeleuchtung vergleichbar und steht nicht im Verhältnis zu den klimaschädigenden Emissionen von Straßenverkehr, Hausheizungen und Industrie.

Im Zuge der Einführung von 5G wird es zudem nach und nach zur Abschaltung der alten 2G und 3G-Netze kommen bzw. zu einer Umwidmung der Frequenzen, wie das schon in einigen Nachbarstaaten vollzogen bzw. angekündgt ist. Es gibt also auf dieser Seite auch Entlastungswirkungen.

MIt besten Grüßen
Uwe Kekeritz