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Frage von Tarik P. •

Frage an Ulrike Rodust von Tarik P. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Rodust,

ich habe über die neue App des OV Schleswig erfahren, dass Sie am vorangegangenen Mittwoch ein Treffen mit dem designierten EU- Kommissar für Umweltschutz, Meerespolitk & Fischerei Karmenu Vella gehabt haben. Laut dem Artikel möchten Sie in erster Linie die Umsetzung des Rückwurfverbotes vorantreiben und sich für eine weltweite Verantwortung zum Schutz der Fischbestände einsetzen.

Gibt es auch noch weitere Inhalte, die Sie mit Herrn Vella besprochen haben und wie sehen Ihre konkreten Vorstellungen einer nachhaltigen Fischereipolitik aus?

Mit freundlichen Grüßen
Tarik Pahlenkemper

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr P.,

erst bei der Beantwortung einer aktuellen Abgeordnetenwatch-Frage ist mir aufgefallen, dass Sie meine Antwort auf Ihre Frage anlässlich meines Treffens mit Kommissar Karmenu Vella nicht erhalten haben. Das tut mir sehr Leid!
Tatsächlich kann ich Ihnen nun berichten, dass meine Zusammenarbeit mit den Fischereiexperten der Kommission unter Kommissar Vella nach wie vor gut ist. Das gemeinsame Ziel bleibt, Fisch als gesundes und ökologisch sinnvolles Lebensmittel für die Zukunft zu erhalten. Ihm sind wir mit der begonnen Umsetzung der Fischereireform schon ein gutes Stück näher gekommen. Durch neue Regeln für die Außenflotte haben wir uns für faireren Handel mit Drittländern eingesetzt und mit der Verabschiedung des Ostseeplans als erstem neuen Managementplans haben wir die Umstellung auf nachhaltige Fischerei in Europa konkretisiert und gleichzeitig Möglichkeiten geschaffen, unsere Fischer in Krisenzeiten zu unterstützen. Aktuell arbeite ich als Berichterstatterin für den Nordseeplan daran, den zweiten Mehrjahresplan im Rahmen der reformierten Gemeinsamen Fischereipolitik vorzulegen. Mit ihm steht die reformierte Fischereipolitik vor einem entscheidenden Praxistest, denn die Fischereien in der Nordsee sind sehr komplex. So nutzten die Schiffe unterschiedliche Fanggeräte um damit eine Mischung verschiedener Arten, wie Kabeljau und Schellfisch, Scholle und Seezunge zu fangen. Der neue Mehrartenplan soll die Wechselwirkungen in gemischten Fischereien berücksichtigen und als langfristig angelegter Mehrjahresplan sowohl den Erhaltungszustand von Beständen verbessern als auch den Fischern mehr Planungssicherheit ermöglichen. Die neu zu regelnde Fischerei auf Grundfischarten in der Nordsee macht mehr als 70 Prozent des gesamten Fischereisektors aus – mit einem Anlandewert von mehr als 850 Millionen Euro. Der Mehrjahresplan für die Nordsee betrifft sieben große EU-Fischereinationen plus Norwegen. Dass zu den Mitgliedsstaaten, deren Fischereien betroffen sind, auch Großbritannien zählt, gibt dem Plan angesichts des Brexit-Votums noch zusätzliche Brisanz.
Über Ihr anhaltendes Interesse an der Fischereipolitik würde ich mich trotz der späten Antwort sehr freuen!

Mit freundliche Grüßen
Ulrike Rodust