Frage an Ulrich Lechte von Leon F. G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Hr. Lechte
Ich hätte eine Frage zum Thema Bildung:
In letzter Zeit hört man immer mehr kritische Stimmen am Bildungsföderalismus.
Speziell nach den Fehlern im BW-Abitur 2018 ist Kritik lautgeworden.
Wie stehen sie persönlich dazu, wie steht die FDP dazu und rechnen sie damit, dass sich da irgendwas tun wird in absehbarer Zeit?
MFG
Sehr geehrter Herr Genelin,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 5. Juni 2018.
Bildung obliegt immer noch der Kulturhoheit der Bundesländer. Zu diesem Föderalismus stehen wir als FDP auch grundsätzlich. Was wir jedoch für die Zukunft anstreben, ist eine bessere bundesweite Vergleichbarkeit der Abschlüsse, nicht nur aber auch und ganz besonders des Abiturs.
Ob dies durch ein bundeseinheitliches Zentralabitur oder einen in Zukunft verpflichtend zu nutzenden Aufgabenpool gewährleistet wird, muss sich zeigen.
Wichtig für uns Liberale ist vor allem ein Bildungssystem, das es jedem Schüler und jeder Schülerin unabhängig von ihrer Herkunft und den finanziellen und sonstigen Ressourcen des Elternhauses ermöglicht, seine Potenziale weitest möglich zu entfalten. Ein gutes Bildungssystem muss es jedem ermöglichen, nicht nur die Ausbildung (Berufsausbildung, Studium oder in anderer Form) zu durchlaufen, die seinen Neigungen und Fähigkeiten entspricht, sondern muss vor allem dafür Sorge tragen, dass jedem eine Ausbildung zuteil wird, die ihm ermöglicht, möglichst unabhängig von staatlicher Unterstützung seinen Lebensunterhalt für sich und seine Familie durch eigene Arbeit zu verdienen.
Ich hoffe sehr, dass die Kultusministerkonferenz zeitnah die Voraussetzungen für eine echte Vergleichbarkeit der Abschlüsse und er Abschlussnoten schafft und das nicht am jeweils kleinsten gemeinsamen Nenner orientiert, sondern auf dem bestmöglichen Niveau.
Sollten Sie noch weitere Fragen zum Bildungssystem haben, wenden Sie sich bitte an meine Fraktionskollegin Nicola Beer, die Bildungspolitischen Sprecherin der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Lechte