Frage an Tim Renner von Lorenz G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Renner,
Wie stehen Sie zur geplanten Bebauung der (noch) unter Denkmalschutz stehenden Tennisplätze im von Erich Mendelsohn errichteten WOGA-Komplex?
Mit freundlichen Grüßen
L. G.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Bebauung des WOGA-Komplexes ist aus kulturpolitischer Sicht ein Desaster. Denn eine Bebauung ist nicht geplant, sie wird kommen. Zu hoffen bleibt nur, dass der mit der Bürgerinitiative gefundene Weg des Baus einer KITA mit ca. 180 Kinderplätzen von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt möglich gemacht wird, in dem sie den von der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf beschlossenen und nun in Arbeit befindlichen Aufstellungsbeschluss nicht ablehnt und so im Einvernehmen mit der Bürgerinitiative eine Lösung für die Restfläche gefunden werden kann. Ich hoffe, dass die dann zu erlassende Veränderungssperre und die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes diesen gefundenen Kompromiss festschreibt. Das eigentliche Desaster ist der hier sichtbar gewordene Umgang mit dem Denkmalschutz, der eigentlich für uns Gebäude oder - wie hier - bebaute Flächen dauerhaft erhalten soll, damit wir uns mit ihnen auseinandersetzen und unseren Blick weiterentwickeln können. Erich Mendelsohn konnte hier beispielhaft eine städtebauliche Lösung umsetzen, die auch heute noch als richtungsweisend für Wohnen, Kultur und Freizeit in der Stadt angesehen werden kann. Aus diesem Verständnis heraus und mit Blick auf den gefundenen Kompromiss frage ich heute nicht mehr, warum nun das Gelände bebaut werden soll, sondern wie die Tennisplätze so vernachlässigt werden konnten, dass sie eigentlich nicht mehr existent waren und sind. Darum muss nach Lösungen oder neuen Verantwortungen gesucht werden, mit denen auch der Erhalt und Nutzbarkeit von solchen Denkmälern sichergestellt wird. Eine Aufgabe, die ich nach meiner Wahl sicher aufnehmen werde.
Beste Grüße
Tim Renner
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