Frage zur Aktivrente
Frage an Herrn Thorsten Frei (CDU):
Herr Frei, die Aktivrente erlaubt Rentnern, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuzuverdienen. Kritiker befürchten, dass das Anreize setzt, früher in Rente zu gehen und steuerfrei zu verdienen, statt länger zu arbeiten und höhere Rentenansprüche durch Zuschläge zu erhalten.
Beispiel:
Rentner A geht mit 67 in Rente und verdient 2.000 Euro steuerfrei hinzu (Gesamt: 3.200 Euro).
Rentner B arbeitet bis 69, erhält 12 % mehr Rente (1.344 Euro), aber keinen Zusatzverdienst.
Warum sollte Rentner B länger arbeiten, wenn Rentner A mehr verdient?
Außerdem benachteiligt die Regelung körperlich belastete Berufe wie Handwerker oder Fliesenleger, die oft nicht so lange arbeiten können. Wie will die CDU diese Probleme und soziale Ungerechtigkeiten lösen?
Mit freundlichen Grüßen
David F

Sehr geehrter Herr F.,
diese Befürchtungen erachte ich als unbegründet.
Erstens kommt man nach unseren Plänen in den Genuss der Vorteile der Aktivrente erst nach Überschreiten der Regelrentengrenze von 67 Jahren. Ein früherer Übergang in die Rente würde also keinen Vorteil bringen.
Zweitens wirkt auch das Beispiel der beiden Arbeitnehmer schief. Denn klar ist, dass beide automatisch in den Genuss des steuerfreien Einkommens kommen, selbst wenn der eine länger im Arbeitsverhältnis ist und weiter anspart und der andere während des Rentenbezugs etwa hinzuverdient. Diese Wahlmöglichkeit gibt es ja heute bereits und die Menschen sollen auch in Zukunft die Wahlfreiheit behalten. Beides sind aber herausragende Leistungen und diese sollen durch Steuerfreiheit von bis zu 2000 EUR pro Monat honoriert werden.
Drittens ist auch uns bewusst, dass nicht jeder Mensch in seinem Beruf überhaupt bis 67 arbeiten kann. Das ist auch heute bereits so. Und deshalb sollte man auch nicht den Anspruch haben, dass man eine Regelung trifft, die auf alle gleichermaßen passt. Entscheidend ist, dass wir mehr arbeiten müssen, um unseren Wohlstand zu sichern. Dafür setzen wir verschiedene Anreize. Ein wichtiger Bereich sind die Rentner, die womöglich länger arbeiten können – wenn sie denn wollen. Zur Wahrheit gehört auch, dass man im Rentenbezug durchaus auch in anderen Bereichen arbeiten könnte. Wenn ein Dachdecker nachvollziehbarer Weise nicht mehr auf dem Dach stehen kann, so könnte er aber womöglich noch in der Ausbildung oder im Büro etc. wichtige Unterstützung leisten. Insofern sind die Möglichkeiten erheblich breiter, als mancher denkt. Es geht nicht explizit nur um die Verlängerung des angestammten Arbeitsverhältnisses.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei