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Thomas Dyhr
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Frage von Roy R. •

Frage an Thomas Dyhr von Roy R. bezüglich Verkehr

Dass 'unsere' Mobilität (Transport + Verkehr) viele negative Nebenwirkungen mit sich bringt ist ja nun wahrscheinlich allen Menschen bekannt und bewusst.
..2015 sah ich erstmalig ein Ding, das 12 Menschen ermöglicht ohne Hilfsmotor so schnell wie ein Bus in der HauptVerkehrsZeit voran zu kommen, gemütlich sitzend trieben da sogar nur 7 FahrGäste ein 'TresenMobil' an und zeigte mir, wie die Mobilität, die heut von MotorBussen geleistet wird, zu lösen ist, ohne Abgase + mit positiven Nebenwirkungen: Fitness der sich betätigenden Passagiere, TeamGeist, gutes GemeinschftaftsGefühl, Gesundheit der Mitmenschen durch verringern der Abgase+Lärm + Entlastung der Kranken-Renten-Kasse/n und der Haushalte von Städten+Gemeinden.
..viele weitere Ideen die Mobilität mit Muskel-Antrieb zu realisieren gibt es bereits, Lasten-Liege-Räder, Velo-Mobile für Individuelle Mobilität, für Familien, für Groß-Familien, Kindergarten-Gruppen, Behinderten-Transport,.. Sogar schwere Lasten schafft der Mehr-Personen-Antrieb zu transportieren und auch Ernte, Mahd,.. können so bewältigt werden > https://www.transition-initiativen.de/ideen-fuer-eine-postfossile-mobilitaet-staerkende-klaerende-infos-zum-thema
(1.) Was hältst Du von diesen Ideen für Muskel-Kraft betriebenene Mobilität in dem Umfang und von den 'Gesundheit fördernden' + 'Volkswirtschaft entlastenden' Neben-Wirkungen, die zudem Gemeinschaft erleben lassen und Team-Geist fördern?? (2.) Wie können diese Ideen noch besser in die Köpfe der Menschen bringen, denen Volks-Gesundheit, Generationen-Gerechtigkeit, Ressourcen-Gerechtigkeit, Team-Geist + Gemeinschaft, Entlastung der Kranken- & Rentenkassen,.. Herzens-Angelegenheit ist?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für ihre Frage.

Die von Ihnen vorgeschlagenen Mobilitätslösungen sind als Nischenprodukte differenziert zu betrachten. Während Lastenfahrräder durchaus auf den letzten Kilometern in der Stadt eine sinnvolle und praktische Alternative zum Kraftfahrzeug bieten können, halte ich sie im ländlichen Raum nicht immer für brauchbar.

Im städtischen Verkehrsgewühl mit Stau können Lastenfahrräder - womöglich sogar mit Motorunterstützung - auch Geschwindigkeitsvorteile bieten, weil sie aufgrund ihres geringeren Platzbedarfs auch am Stau vorbei schneller durchkommen. Der Betrieb der von Ihnen erwähnten Bierbikes ist in Berlin allerdings streng beschränkt worden, weil der Betrieb dieser Fahrzeuge die Leichtigkeit des Verkehrs behindert und Alkohol in Verbindung mit Straßenverkehr eine zurecht verbotene Mischung ist.

Im ländlichen Raum stellen sich Mobilitätsprobleme bedingt durch die erforderlichen längeren Fahrtstrecken schlicht anders dar. Geschwindigkeitsvorteile der muskelbetriebenen Vehikel gegenüber dem Pkw gibt es im ländlichen Raum eher nicht - im Gegenteil.

Größere/ schwerere Vehikel allein und ohne Partner nur mit Muskelkraft angetrieben führen zu schnellerer Ermüdung. Also wird ein "Busfahrrad" vermutlich nur zu bestimmten Events herausgeholt werden, wenn klar ist, dass eine vorbestimmte Anzahl von Menschen mitfährt.

Zudem werden ausschließlich muskelbetriebene Spezialfahrräder für Menschen mit Behinderungen eher nicht in Betracht kommen.

Der Staat hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ein faires und konfliktfreies Miteinander der verschiedenen Verkehrsträger möglich ist. Ich denke daher, dass Beschaffung und der Betrieb derartiger Nischen-Vehikel eine individuell zu entscheidende Frage der Menschen ist und die Politik lediglich die Aufgabe hat, durch Festlegung technischer und rechtlicher Rahmenbedingungen für die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu sorgen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Dyhr