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Susanne Kreft
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Frage von Petra M. •

Sollte die Coronaimpfung verpflichtend gemacht werden, um die Pandemie schnellstmöglich zu beenden?

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Antwort von
dieBasis

Sehr geehrte Frau Markert, vielen Dank für diese vielschichtige Frage, weil darin so viele Aspekt miteinander verknüpft sind, dass es nicht so einfach ist diese Frage umfassend zu beantworten.
An den Anfang möchte ich stellen, dass die kritsche Antwort zur Corona-Impfung einer Basis-Kollegin auch auf diesem Portal abgeordnetenwatch.de  zensiert und gelöscht wurde. Insofern bin ich gespannt, ob meine Antwort die Zensur übersteht.
Nicht die verschiedenen Meinungen sind problematisch, aber diese Zensur erschrickt mich ganz gewaltig!

Um zunächst erst einmal die Frage zu beantworten, dann kann ich ganz klar mit einem "Nein" antworten.

Als Ärztin bin ich der Berufsordnung verpflichtet, die festlegt, dass ich kein Interesse Dritter über das Wohl der Patienten stellen darf. Weiterhin darf ich hinsichtlich meiner ärztlichen Entscheidungen keine Wesiungen von Nichtärzten entgegennehmen.

§ 2 Allgemeine ärztliche Berufspflichten
(1) Der Arzt übt seinen Beruf nach seinem Gewissen, den Geboten der ärztlichen Ethik und der Menschlichkeit aus. Er darf keine Grundsätze anerkennen und keine Vorschriften oder Anweisungen beachten, die mit seiner Aufgabe nicht vereinbar sind oder deren Befolgung er nicht verantworten kann.
(2) Der Arzt hat seinen Beruf gewissenhaft auszuüben und dem ihm bei seiner Berufsausübung entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen. Er hat dabei sein ärztliches Handeln am Wohl des Patienten auszurichten. Insbesondere darf er nicht das Interesse Dritter über das Wohl der Patienten stellen.
(3) Eine gewissenhafte Ausübung des Berufs erfordert insbesondere die notwendige fachliche Qualifikation und die Beachtung des anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse.
(4) Der Arzt darf hinsichtlich seiner ärztlichen Entscheidungen keine Weisungen von Nichtärzten entgegennehmen.

Nun können Sie natürlich argumentieren, dass ich diese Frage als Poltikerin beantworten soll. Als Politikerin bin ich ebenso verpflichtet, die Berufsgruppen in ihrer freien Tätigkeit zu respektieren. Diese Berufsordungen wurden ja erstellt, um den Patienten / Menschen zu schützen.

Die nächste Frage, die sich stellt, ist, ob diese Verknüpfung von Beendigung der Pandemie und der verpflichenden Coronaimpfung so stimmt. Wo ist der Beleg dafür, dass eine durchgeimpfte Bevölkerung die Pandemie beendet?
Gerade aktuell gibt es Studien, die belegen, dass geimpfte Personen eine wesentlich höhere Viruslast mit sich tragen. Ich verlinke dies unten.

Selbst die Aussage von Herrn Drosten:
https://www.berliner-zeitung.de/news/impfskeptiker-jubeln-lauterbach-warnt-drosten-wuenscht-sich-corona-infektion-li.181556 ist ja zumindest diskussionswürdig.

Herr Lauerbach, als Nicht-Mediziner sagt solche Sätze, wie:
"Es ist richtig, dass eine Infektion die Immunität nach doppelter Infektion abrundet."
https://www.infranken.de/ueberregional/deutschland/karl-lauterbach-reagiert-auf-aussagen-von-christian-drosten-warnung-vor-absichtlicher-corona-infektion-art-5287664

Nach wie vor hat die Covid19-Impfung nur eine bedingte Zulassung. Verschiedene verpflichtende  Untersuchungen, dem sich ein neuer Impfstoff zu unterziehen hat, wurden nicht gemacht. (spätestens jetzt werde ich wohl zensiert werden...) Dies ist nachzulesen in den Zulassungsunterlagen, die einsehbar sind. Ganz zu schweigen von den Langzeitfolgen, die in dem Entwicklungszeitraum von nicht mal einem Jahr, nicht abzusehen sind. Dies gilt in besonderem Maße für die Kinder, die sich in einem besonderen Entwicklungsstadium befinden.
Jedes andere Medikament, auch nur mit dem Verdacht von vermehrten Nebenwirkungen, wäre noch vor 2 Jahren vom Markt genommen worden.

Zudem gibt es berechtigte Kritik an der letzten Verlängerung der "epidemischen Lage nationaler Tragweite" und immerhin hielten die FDP und die Grünen eine Verlängerung der Pandemie-Notlage um weitere drei Monate für verfassungswidrig und haben dagegen gestimmt. "Die Bundesregierung hat uns auf unsere Nachfrage nicht einmal ansatzweise überzeugend darlegen können, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems absehbar droht", sagte der FDP-Parteivize und stellvertretende Bundestagspräsident Wolfgang Kubicki dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-08/coronavirus-epidemische-lage-von-nationaler-tragweite-bundestag-opposition-kritik

Das wirkliche Problem besteht darin, dass diese Kritik, das Abwägen von Nutzen und Risiko und das Nachfragen nicht erwünscht sind.
Natürlich hat jeder Mensch die Freiheit, nach entsprechender umfassender Aufklärung sich für oder gegen eine bestimmte medizinische Maßnahme zu entscheiden. Noch dazu, wo inzwischen belegt ist, dass es bei dieser Impfung vorrangig um Eigenschutz und nur sehr wenig um Fremdschutz geht.

Politisch fordere ich eine transparente, offene, respektvolle, fachgebietsübergreifende Debatte um all diese Themen, eine urteilsfreie Verständigung, Ehrlichkeit und Mut, achtsam neue Wege zu gehen.

Ich hoffe, ich konnte die Frage dann jetzt doch noch etwas ausführlicher beantworten.

Demokratie ist keine Vollkaskoversicherung.  Das Ziel der Politik, in die ich mich ja nun hineinbegeben habe, muss die Verteidigung der Freiheit und der freien Entscheidung der Menschen sein, nicht die Garantie einer Sicherheit, die es nie geben kann.

Mit herzlichen Grüßen

Susanne Kreft

 

 

 

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