Rote kurze Haare, lächelnd, schwarzer Blazer und schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt, kleine hängende Ohrringe mit weißer Kugel
Susanne Ferschl
DIE LINKE
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Frage von Vitor P. •

Frage an Susanne Ferschl von Vitor P. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Frage zum Thema Rentenerhöhung/Mindestrente:

Eine Mindestrente ist erforderlich, damit Bürger die ihr Leben lang einen "geringer bezahlten" Beruf ausgeübt haben, nicht auch noch im Alter jeden Cent umdrehen müssen! Diese Berufe braucht schließlich unser System! Aber... Die Arbeitnehmer zahlen genug in die Rentenkassen ein! Sehen Sie es nicht auch so, dass es eine Umstrukturierung geben muss!?? Statt Pension und Rente soll es eine einheitliche Rentenkasse geben!? Statt Erhöhung der Beiträge, sollen ALLE vom gleichen Topf schöpfen können! Ja auch Selbstständige bzw. Gewerbe sollten in die Kasse einzahlen, denn schließlich sind Die es, die einen geringeren Lohn zahlen aber den größten Gewinn einfahren.
Zum Thema Renteneintrittsalter: Es heißt, Menschen leben länger.. das bedeutet aber nicht, dass Menschen länger fit bleiben! Wer mit 65 zum Pflegefall wird, kann noch 25 Jahre ein Pflegefall bleiben.

Thema Tempolimit:
Da muss ich schmunzeln.. ein Auto verschmutzt die Umwelt, egal bei welcher Geschwindigkeit. Die größte Unfallursache auf Autobahnen sind nicht Tempoüberschreitungen, sondern das einhalten des Abstandes zum vorderen. Da muss hier mehr getan werden, aber nicht am Tempolimit feilen.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Pires,

herzlichen Dank für Ihre Fragen.

Zum Thema Rente:
Ja, wir brauchen dringend eine Umstrukturierung des Rentensystems. DIE LINKE. will eine Erwerbstätigenversicherung einführen, in die - so wie Sie vorgeschlagen haben - alle, also auch Selbständige, Beamte, Ärzte, Architekten, Politiker etc. einbezahlen und zwar auf ihr volles Einkommen, d.h. die Beitragsbemessungsgrenze wollen wir perspektivisch abschaffen. Außerdem wollen wir, dass die Beiträge wieder paritätisch finanziert werden. Momentan sind wir ja im Prinzip gezwungen, um die 4%ige Rentenlücke zu schließen, privat vorzusorgen (z.B. Riester) - dadurch sind die Beiträge für uns Arbeitnehmer gestiegen, für die Arbeitgeber sind sie konstant gehalten worden.
Durch die Maßnahmen, die wir vorschlagen, wird eine Mindestrente von 1.050€ und ein Rentenniveau von 53% (das wir schon mal hatten) möglich.
Wir wollen auch als einzige Partei wieder zurück zur Rente mit 65. Aus eigener Erfahrung als Betriebsratsvorsitzende weiß ich, dass es vielen Menschen aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, bis 67 oder länger zu arbeiten. Letztlich ist dies nur ein Instrument zur Rentenkürzung. Wir sagen auch, dass jemand, der mindestens 40 Jahre Beiträge gezahlt hat bereits ab 60 abschlagsfrei in Rente gehen können soll.
Und wir streben eine deutliche Verbesserung bei der Pflegeversicherung an.

Zum Thema Tempolimit:
DIE LINKE fordert ein Tempolimit von 120km/h zum Schutz von Menschen und des Klimas. Autos mit Verbrennungsmotor stoßen immer Schadstoffe aus. Da haben Sie Recht. Es macht aber einen großen Unterschied, wie hoch der Verbrauch eines Fahrzeugs ist. Jeder von uns weiß das: Je schneller wir z.B. auf der Autobahn fahren, desto höher ist er Kraftstoffverbrauch. Somit ist der Aspekt des Klimaschutzes ein sehr wichtiges Argument für ein Tempolimit.
Aber auch für Menschen dient das Tempolimit als Schutz. Selbst wenn - wie Sie schreiben - nicht Geschwindigkeit sondern kurze Abstände das eigentliche Problem seien, dann sorgt ein Tempolimit für kürzere Bremswege und beugt so Unfällen vor.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen beantworten.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne Ferschl

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