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Stephan Stracke
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Frage von Dieter Dr. B. •

Frage an Stephan Stracke von Dieter Dr. B. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Stracke,

Sie wollen sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen und gegen staatliche Regulierungen.

Damit müssten Sie doch eigentlich gegen den weiteren Einsatz der Atomenergie sein.

Die Deponie in Asse ist entgegen aller früheren Beteurungen nicht dicht. Sanierungskonzepte gibt es nach meinem Kenntnisstand derzeit noch keine. Frühere Gutachten haben sich als falsch erwiesen. Auch Gorleben ist nach neuesten Presseberichten, Veröffentlichungen seriöser Wisschenschaftler und sogar nach Aussagen von Regierungsgutachtern früherer unionsgeführter Regierungen mit hochgradiger Wahrscheinlichkeit kein sicheres Endlager.
Warum sträubt sich die CSU dann gegen Erkundungen in Bayern. Viele Geo-Wissenschaftler gehen von möglichen Endlagerstellen in Bayern aus. Ist der CSU ein unsicheres Endlager in Gorleben lieber als ein sicheres in Bayern?

Für zivilrechtliche Ansprüche bei großen Störfällen in Atomkraftwerken kommt der Steuerzahler auf. Die Atomkraftbetreiber müssen nur kleine Risiken versichern. Dies verstößt m.E. auf das Gröbste gegen die Prinzipien der Marktwirtschaft. Warum greifen Sie ausgerechnet bei der Atomenergie ordnungspolitisch in die freien Kräfte des Marktes ein.

Was spricht aus Ihrer Sicht überhaupt für den Einsatz der Atomenergie?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Dr. Buchberger,

vielen Dank für Ihre e-Mail-Anfrage.

Die Energieversorgung in Deutschland muss sicher, wirtschaftlich und klimafreundlich sein. Die Kernenergie ist ein vorerst unverzichtbarer Teil in einem ausgewogenen Energiemix. Dabei verstehe ich die Kernenergie als Brückentechnologie, weil heute klimafreundliche und kostengünstige Alternativen noch nicht in ausreichendem Maße verfügbar sind. Akzeptabel ist daher eine Laufzeitverlängerung für sichere deutsche Anlagen, nicht jedoch ein Neubau von Kernkraftwerken. Der größte Teil des zusätzlich generierten Gewinns aus der Laufzeitverlängerung soll nach einer verbindlichen Vereinbarung mit den Energieversorgungsunternehmen zur Forschung in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien sowie zur Senkung der Strompreise genutzt werden.

Eine verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie beinhaltet auch die sichere Endlagerung der radioaktiven Abfälle - gleich, ob Laufzeiten für Kernkraftwerke verlängert werden oder nicht. Allerdings ist nicht verständlich, dass diejenigen, die am Atomausstieg in seiner jetzigen Form festhalten, eine Erkundung geeigneter Standorte blockieren.

Beste Grüße

Stephan Stracke

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