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Sebastian Münzenmaier
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Frage von Sonja K. •

Frage an Sebastian Münzenmaier von Sonja K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Münzenmaier !

SO GEHT DAS NICHT!
Wir sind Eltern eines Schulkindes und sind froh, dass in Deutschland alle Kinder eine Schule besuchen dürfen - ohne dafür zahlen zu müssen.
Es kann nicht sein, dass Sie uns Eltern jetzt vorschreiben, wie wir unser Kind impfen lassen müssen, weil uns sonst hohe Strafen drohen.
Die Impfentscheidung für unser Kind muss unsere Entscheidung bleiben - wir haben sie nach langer Überlegung verantwortungsvoll getroffen.
Zwang ist beim Impfen der falsche Weg -
Deutschland braucht keine Impfpflicht!

Werden Sie sich für eine individuelle Impfentscheidung einsetzen ?

Mit freundlichen Grüßen
S. K.

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Antwort von
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Kurzstatement des Arbeitskreises Gesundheit der AfD-Bundestagsfraktion:

Impfen ist wichtig! Auch bei Masern! Das erfordert aber noch lange keinen
Impfzwang, sondern eine deutliche Verbesserung bisher mangelhafter
Organisationsstrukturen!
Zwar haben frühere Generationen vor Entwicklung des Masernimpfstoffes die
Masern als typische sogenannte „Kinderkrankheit“ erlebt und meist auch folgenlos
überlebt. Aber leider nicht alle. Vor allem die Entzündung des Gehirns ist gefürchtet.
Sie tritt zwar nur bei einem von 1000 Masernfällen auf, ist dann aber in 10 bis 20
Prozent der Fälle tödlich, bei weiteren 20 bis 30 Prozent dieser Kranken bleiben
Dauerschäden zurück, die den Betroffenen unter Umständen für das ganze Leben an
den Rollstuhl fesseln.

Harmlos sind die Masern also nicht. Deshalb ist Impfen wichtig!
Und die Impfung schützt nicht nur den Geimpften selbst, sondern gleichzeitig auch
andere. Es sind zuallererst die Kleinkinder, die noch gar nicht geimpft werden
konnten, denn die Impfung kann ja erst um den ersten Geburtstag herum
durchgeführt werden. Und es sind die anderen, die sich gerne impfen lassen würden,
bei denen es aber aus medizinischen Gründen nicht geht, insbesondere weil sie eine
bösartige Erkrankung, Leukämie, eine HIV-Infektion oder eine andere Erkrankung
haben, die die Immunreaktion beeinträchtigt. Wären alle anderen, d. h. 95 Prozent
der Bevölkerung geimpft, wären auch all diese Menschen geschützt.
Erfreulicherweise erhalten in Deutschland über 97 % der Kinder die Erstimpfung. Bei
der sicherheitshalber empfohlenen Zweitimpfung sind es noch über 93 %.
Ganz ohne Impfpflicht wird so erreicht, dass Deutschland im internationalen
Vergleich mit unter 7 Masernfällen auf 1 Million Einwohner weitaus besser dasteht,
als Länder mit Impfpflicht wie Frankreich (fast 45 Fälle) oder Tschechien (18 Fälle).
Es gibt auch keine Tendenz des Anstiegs der Fallzahlen.
Könnte eine Masernimpfpflicht helfen, noch besser zu werden?

Der Arbeitskreis Gesundheit der AfD-Bundestagsfraktion sieht das nicht so:

Erstens würde die Impfpflicht für Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder
Kitas gar nicht helfen, die Impflücken bei Erwachsenen zu schließen.

Zweitens würden sich viele überzeugte Impfgegner weiter entziehen wollen, zum
Beispiel mit Attesten oder ähnlichem.

Drittens müssen auch die Impfquoten zu anderen Krankheiten im Auge behalten
werden. Manch einer, der sich der Pflicht widerwillig beugt, der sich in seiner
Freiheit aber beschränkt sieht, könnte geneigt sein, sich seine Freiheit
zurückzuholen, indem er auf andere freiwillige Impfungen verzichtet. Dafür gibt es
Hinweise im Zusammenhang mit der Einführung einer Impfpflicht in anderen
Ländern.

Viertens halten wir angesichts der geschilderten Masernsituation in Deutschland
eine Masernimpfpflicht für verfassungswidrig.

Was brauchen wir stattdessen?
Wir brauchen eine verbesserte Organisation der Impfungen und eine bessere
Kontrolle des Impfstatus insbesondere durch Einbeziehung und Ausbau des
öffentlichen Gesundheitsdienstes.
Wir brauchen einen niedrigschwelligen Zugang zum Beispiel am Arbeitsplatz. Die
meisten Erwachsenen unterlassen die Impfung nicht aus ideologischer Verblendung,
sondern schlicht, weil sie im Alltag sozusagen „untergeht“. Bringt man die Impfung in
den Alltag, werden die Impfungen meist auch durchgeführt. Und auch den
Hausärzten kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Wir brauchen, dass Asylsuchende schon in den Erstaufnahmeeinrichtungen gemäß
den extra dafür entwickelten Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)
des Robert-Koch-Instituts geimpft werden. Eine Evaluation aus 2016 zeigt, dass dies
überhaupt nicht die Regel war. Zur aktuellen Situation steht die Antwort auf eine
Kleine Anfrage unserer Fraktion noch aus.

Prof. Dr. med. Axel Gehrke
Leiter des Arbeitskreises Gesundheit
der AfD-Bundestagsfraktion

Sebastian Münzenmaier MdB.

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