Auf dem Bild ist Ricarda Lang vor dem Reichstagsgebäude zu sehen.
Ricarda Lang
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dr.med.Richard H. •

Sehr geehrte Frau Ricarda Lang ! Werden sie im NeuenBundestag für das NordischeModell stimmen, Bestrafung der Freier,Straffreiheit für dieProstituierten,Ausstiegshilfen, wie Herr Thomas Bleile Grüne?

Sehr geehrte Frau Ricarda Lang!
Als Frauenpolitische Sprecherin der Grünen, für Geschlechtergerechtigkeit,für eine neue Prostitutionspolitik,nämlich für das Nordische Modell stimmen,wie Herr Thomas Bleile,Grüne!
Als Initiatoren der Initiative www.mannheim-gegen-sexkauf.de kämpfen wir für das Nordische Modell, wie Frau Leni Breymaier,MdB SPD, Frau Elisabeth Winkelmaier-Becker,MdB,CDU und mit ihr noch 14 Bundestagsabgeordnete der CDU und SPD, Frank Heinrich MdB, CDU, Manfrd Gröhe MdB CDU, Mechtild Heil MdB CDU u. viele mehr. Es ist jetzt an der Zeit , wie Frankreich, Israel, Norwegen, Irland, Island, Knnada, Nord-Irland und Schweden die Menschenwürde und Menschenrechte verletzende Gewalt an den Frauen und Mädchen in der Prostitution zu beenden. Würden sie jemandem ein Schnupperpraktikum in der Prostitution empfehlen? Wahrscheinlich Nein ! Deswegen ist Prostitution zutiefst schädlich für unsere demokratische Gesellschaft!
Mit freundlichen Grüßen
Frau Dr.med.Köhler u.Dr.med.Richard Heil

Auf dem Bild ist Ricarda Lang vor dem Reichstagsgebäude zu sehen.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Guten Tag,

Viele Dank für Ihre Frage!

Mit dem Prostitutionsgesetz von 2002 wurde die Prostitution aus der Sittenwidrigkeit geführt. Damit konnten einklagbare Rechte für Prostituierte geschaffen werden.
Das sog. nordische Modell möchte Prostitution verbieten. Dabei soll aber nicht die Prostituierte bestraft werden, also nicht das Anbieten sexueller Dienstleistung, sondern dieFreier, also die Inanspruchnahme. Aber auch die Vermietung von Arbeits- und Wohnräumen an Prostituierte und der Vermittlung von sexuellen Dienstleistungen ist strafbar.
Es führt zu einer Illegalisierung der Prostitution, mit der Folge, dass sie nur noch heimlich stattfinden kann.

Das führt zu einer stärkeren Abhängigkeit von Dritten, da es schwieriger für Prostituierte wird, direkten Kundenkontakt herzustellen. Das Risiko für Prostituierte ist höher. Prostitution im Unsichtbaren, verhindert auch Hilfe wie z.B. Notfallknöpfe bei Bedrohung oder Beratung z.B. im Hinblick auf sexuelle Praktiken und Schutz vor sex. übertragbaren Krankheiten. Hilfe und Rechte können nicht eingeklagt werden. Geschäfte müssen
schneller verhandelt werden (aus Angst entdeckt zu werden), Kund*innen, die sonst abgelehnt worden wären, werden akzeptiert .
Zur Wirksamkeit des Verbots, also ob die Prostitution zurück gegangen ist, oder nur ins Dunkelfeld gedrängt wurde gibt, es keine verlässlichen Studien.

Menschen, die in der Prostitution arbeiten, brauchen Rechte und Schutz - auch vor Stigmatisierung und Kriminalisierung. Das Prostituiertenschutzgesetz werden wir dementsprechend evaluieren und überarbeiten mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in der legalen Prostitution zu verbessern.
Damit sie ihrer Arbeit sicher nachgehen können, müssen auch die Prostitutionsstätten strenger kontrolliert werden. Freiwillige, niedrigschwellige und mehrsprachige Beratungsangebote werden wir ausbauen und finanziell unterstützen. Menschen die aus der Prostitution aussteigen wollen unterstützen wir durch individuelle Hilfen und Beratung bei der Umorientierung. Dies kann gelingen durch Weiterbildung, finanzielle Unterstützung und Hilfe bei der Vermittlung in Erwerbsarbeit außerhalb der
Prostitution.
Das heißt: wir wissen, um die Probleme in der Prostitution. Schutz und Rechte der Prostituierten hat Priorität. Wir haben es oft mit einem Durchsetzungsproblem der Rechtslage zu tun. Deshalb muss das Prostituiertenschutzgesetz gründlich evaluiert werden und dann die entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden.

Wir hoffen Ihnen ihre Frage beantworten zu können!

Mit freundlichen Grüßen,
Ricarda Lang

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