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Ralf Stegner
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Frage von Hermann K. •

Warum haben Sie gegen einen Untersuchungsausschuss der Corona-Pandemie gestimmt?

Sehr geehrter Herr Stegner,

seit der 3. Impfung bin ich pflegebedürftig. Ich wurde Kraft meines Jobs als Krankenpfleger zur Impfung gezwungen. Dieser Impfschaden wurde von Prof. Dr. Schiefer von der Uni Marburg höchstpersönlich bestätigt, was aber das RKI sowie die vom Bund verantwortlichen Institutionen nicht anerkannten. Meine Arbeit kann ich seither nicht mehr ausüben und bin mit einem Hungerlohn berentet worden. Es ist für mich und viele Angehörige unverständlich, dass geschwärzte Protokolle (Verheimlichungen) von meinen Vertreter unterstützt werden und er nicht für eine Aufklärung solcher Missstände stimmt. Mein Leben ist kaputt. Warum unterstützen Sie die unfassbaren Handlungen Ihres Kollegen Herrn Lauterbach? Fragen Sie doch mal Ihre Wähler, wie sie das en gros sehen! Sie sind der Vertreter Ihrer Wählerschaft - das hat Ihnen doch Roger Köppel aus der Schweiz schon mal genau erklärt, oder? Diese sind nahezu alle für eine lückenlose Aufarbeitung.

Mfg Hermann K.

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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Corona-Pandemie kam unerwartet und hat Politik und Gesellschaft gleichermaßen an ihre Grenzen gebracht. In dieser Ausnahmesituation mussten viele Entscheidungen sehr schnell getroffen werden – manches erwies sich im Nachhinein als richtig, anderes als falsch. Bei den Impfungen hat sich gezeigt, dass sie grundsätzlich einen wichtigen Effekt hatten: Durch eine breite Immunisierung konnte die Ausbreitung des Virus eingedämmt und unser Gesundheitssystem langfristig entlastet werden. Zugleich ist bei jeder Impfung ein gewisses Risiko vorhanden. Deshalb verstehe ich Ihre Wut und Ihre Verzweiflung, vor allem da Sie persönlich davon betroffen sind.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass eine umfassende Aufklärung gefordert wird. Ich kann Ihnen versichern, auch ich empfinde es als falsch, dass sehr große Teile der Protokolle geschwärzt veröffentlicht wurden – eine transparente Aufarbeitung ist notwendig, damit klar wird, welche Fehler gemacht wurden und was gut funktioniert hat. Es geht hierbei um Transparenz und Verantwortung. Wie Sie es bereits angesprochen haben, konnten wir uns mit der CDU/CSU nicht auf einen Untersuchungsausschuss zu diesem Thema einigen.

Gerade deshalb wurde eine Enquete-Kommission eingesetzt, die ihre Arbeit inzwischen aufgenommen hat. Ich halte dieses Gremium für das bessere Instrument, weil dort nicht nur Abgeordnete, sondern auch unabhängige Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft mitwirken. Während Untersuchungsausschüsse häufig stark parteipolitisch geprägt sind und eher auf Konfrontation und Schlagzeilen hinauslaufen, ermöglicht die Enquete-Kommission eine sachlichere und umfassendere Analyse. Es geht hierbei darum die Pandemie in ihrer Gesamtheit auszuwerten: Was lief falsch, was lief richtig, und welche Lehren müssen wir für die Zukunft ziehen? Nur so können wir gewährleisten, dass wir bei künftigen Krisen besser vorbereitet sind – mit mehr Transparenz, klareren Strukturen und verlässlicher Unterstützung für die Betroffenen.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Stegner

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