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Monika Grütters
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Frage von Bernhard F. •

Frage an Monika Grütters von Bernhard F. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Fehlende Lernmotivation und psychologische Pubertätsmerkmale können bei Schülern das psychologische Phänomen erlernter Hilflosigkeit fördern. In den USA waren 2005 drei Millionen Jugendliche, mit steigender Tendenz, an Mentorenprogrammen in Schulen und anderen Einrichtungen beteiligt. Warum werden Programme wie das Schülermentorenprogramm in Baden-Württemberg nicht weiter ausgedehnt, besonders nach dem Vorbild der Eduard-Spranger-Schule in Reutlingen?

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Sehr geehrter Herr Fastenrath,

vielen Dank für Ihre Frage vom 03. Oktober 2009. Schülermentorenprogramme ermöglichen es jungen Leuten, bereits sehr früh Verantwortung zu übernehmen und sich aktiv an der Gestaltung des schulischen Lebens zu beteiligen. Darüber hinaus können sie eine Brücke zum ehrenamtlichen Engagement sein, das die Grundlage einer aktiven Bürgergesellschaft ist, wie sie wir uns wohl alle wünschen.

In Baden-Württemberg war es die heutige Bundesbildungsministerin Annette Schavan, die den Ausbau der Schülermentorenprogramme in ihrer 10jährigen Amtszeit zwischen 1995 und 2005 maßgeblich vorangetrieben und mitgeprägt hat. Als Bildungsministerin auf Bundesebene hat sie allerdings, genau wie wir Bundestagsabgeordneten, nur sehr geringen Einfluss auf die Einrichtung von Schülermentorenprogrammen in den einzelnen Bundesländern. Insbesondere hinsichtlich der Schulpolitik liegen die Zuständigkeiten fast ausschließlich bei den Ländern. Die Frage, die Sie mir stellen, wäre daher richtiger den Bundesländern gestellt, die auf eine Einführung dieses Instrumentes trotz positiver Erfahrungen in Baden-Württemberg bisher verzichtet haben. Ich jedenfalls halte die Schülermentorenprogramme in Baden-Württemberg für absolut nachahmungswürdig.

Dort, wo der Bund Einfluss hat, versucht er auch durchaus, die positiven Möglichkeiten, die sich durch Mentorenprogramme bieten, zu nutzen. So hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit der Stiftung der Deutschen Wirtschaft ein Mentorenprogramm für die sogenannten MINT - Fächer(Mathematik/Informatik/Naturwissenschaft/Technik) eingerichtet, bei dem naturwissenschaftlich und technisch begabte Schülerinnen und Schüler von Stipendiatinnen und Stipendiaten verschiedenster Förderungsnetzwerke betreut und beraten werden. Sie sehen, dass die Frage nach der stärkeren Nutzung von Mentorenprogrammen zunächst vor allem eine Frage nach den Zuständigkeiten ist. Bundesbildungsministerin Annette Schavan ist jedenfalls eine der größten Befürworterinnen der Schülermentorenprogramme, in Fragen der Schulpolitik sind aber die Bildungsminister der Länder die entscheidenden Akteure. Daher sollten Sie diesen Ihre Frage vielleicht noch einmal unterbreiten. Im Bund genießt dieses Programm aus meiner Sicht bereits eine sehr hohe Akzeptanz. Ich danke Ihnen aber sehr für Ihre Anregung und werde sie in meiner parlamentarischen Arbeit berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

Monika Grütters

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