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Mareike Engels
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Thomas S. •

Wann werden bestehende Radwege gepflegt und Radfahrer im Bereich der Flurstrasse geschützt?

Sehr geehrte Frau Engels,

Vom Verkehrssenator, Herrn Tjarks, liest man tolle PR mit Bildern, wie in besser betuchten Stadtteilen schicke neue Radwege eingeweiht werden.
Im Bereich Heinrich Plett Strasse zwischen dem EEZ und dem S-Bahnhof Klein Flottbek gibt es einen Radweg, der jedoch kaum noch zu benutzen ist, weil Gehwegplatten durch Wurzeln angehoben sind und Gebüsch in den Radweg wächst. Warum werden bestehende Radwege nicht vernünftig gepflegt?
Gleichzeitig ist die Flurstrasse zwischen dem EEZ und dem Rugenbarg für Radfahrer extrem gefährlich, da diese Strasse stark befahren und schlecht ausgeleuchtet ist und dort auch viele Kinder zu den umliegenden Schulen fahren. Hier kommt es jeden Tag zu Beinahe-Unfällen. Polizeikontrollen gibt es kaum.
Werden diese beiden genannten Bereiche in der Verkehrsplanung benachteiligt, weil im Bereich Osdorf/ Lurup einfachere Menschen leben, die nicht zur grünen Stammwählerschaft gehören?

Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr S.,

Vielen Dank für Ihre Nachricht. Da haben Sie Recht, die Flurstraße ist schon länger als Problemstrecke durch überhöhte Geschwindigkeiten des Autoverkehrs bekannt und ich weiß von meinen Kolleg*innen in der Bezirksversammlung, dass sie intensiv an einer Verbesserung der Situation - auch für Lurup und Osdorf arbeiten. Vor Jahren wurde daher ein Kreisel eingerichtet, der die Geschwindigkeiten bereits gesenkt hat. Der Radverkehr fährt überwiegend im Mischverkehr, denn für separate Radverkehrsführungen fehlt es an Platz. Die Mitbenutzungspflicht von Gehwegen bzw. gemeinsame Geh- und Radwege wurden aufgrund der geringen Breiten aufgegeben. Zur Elbe-Einkaufszentrum hin gibt es allerdings einige Meter Radfahrstreifen.

Aktuell beantragt die GRÜNE Fraktion bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende in einer Liste von ca. 30 Straßen auch die Flurstraße als Tempo 30 Zone auszuweisen. Ob die Bezirksversammlung dies so beschließt, entscheidet sich in der Sitzung Ende November.

Zur Heinrich-Plett-Straße kann ich Ihnen leider nichts zum aktuellen Zustand sagen. Sie können sich aber bei Verstößen gegen die Verkehrssicherungspflicht (in dem Fall die hochstehenden Gehwegplatten, die Sie ansprachen) direkt an das Bezirksamt Altona wenden. Grundsätzlich werden bestehende Bordsteinradwege aber eher nicht im Bestand grundsaniert, wenn keine Benutzungspflicht besteht. Ziel ist dann vielmehr der Umbau mit einer insgesamt besseren Radverkehrsführung.

 

Hamburg hat in den letzten Jahren große Fortschritte auf dem Weg zu Fahrradstadt gemacht. Aber bis die Stadt all die Jahre ohne aktive Radverkehrspolitik aufgeholt hat, wird leider noch ein bisschen Zeit vergehen. In der Zwischenzeit melden Sie aber unbedingt Gefahrenstellen o.ä. - solche Hinweise helfen konkret das Bezirksamt aufmerksam zu machen und erhöhen auch grundsätzlich den Druck den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur weiter zu intensivieren.

Herzliche Grüße,

Mareike Engels

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