Wie bewerten Sie die bisherige Unterstützung der Ukraine mit Kampfjets?
Sehr geehrter Herr Faber,
nach einem neuen Bericht von n-tv bekommt die ukrainische Luftwaffe zwar viele Zusagen, aber davon werden nur wenige realisiert. Schon bei den ersten F-16 Lieferungen in einstelliger Zahl trat Ernüchterung auf, obwohl offensichtlich genügend Kampfpiloten zur Ausrüstung eines gesamten Geschwaders bereitstünden.
Während Deutschland bei der Ausrüstung mit gepanzerten Fahrzeugen und dem Marschflugkörper Taurus vor allem innländisch viele Medienschelten kassieren musste, scheint man bei der Kampfjetkoalition beide Augen zuzudrücken, obwohl die Wahl der F-16 weit gelobt wurde, weil es mehrere tausend ungenutzte Flugzeuge diesen Typs und dazugehörige interoperable Waffensysteme gibt.
Dennoch ist eine Zögerlichkeit selbst bei Migs kaum noch zu übersehen. Auffällig ist auch, wie häufig die Mirage schon ins Spiel gebracht wurde. Nehmen die Partner die Unterstützung der Ukraine nicht Ernst genug?
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian H.

Sehr geehrter Herr H.,
die Lieferung moderner Kampfjets ist notwendig, die bisherige Flotte der ukrainischen Luftwaffe ist dezimiert. Ein Land mitten im Krieg mit komplexer Technik und ganz anderen Einsatzgrundsätzen auszubilden und auszustatten ist eine große Herausforderung. Die Wahl des weit verbreiteten Modells F-16 ist gut. Viel hängt weiterhin davon ab, ob genügend Ersatzteile, Munition und technischer Support langfristig zur Verfügung stehen. Die ersten Mirage-Jets werden bald übergeben. Die Wirkung einzelner Waffensysteme ist aber gering, es gibt keine einzelnen „Gamechanger“.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Marcus Faber