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Marco Genthe
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Frage von A. B. •

Frage an Marco Genthe von A. B. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag, Herr Dr. Genthe,

auch ich möchte dieses Forum nutzen, um Ihre Meinung kennen zu lernen:

Im Zuge der umfangreichen Sparmaßnahmen durch die Bundesregierung sind auch immer mehr die Bereiche der beruflichen Rehabilitation (rückläufige Anmeldezahlen (u. a. durch die Bundesagentur für Arbeit), diverse Berufsförderungswerke sind von Schließungen bedroht) sowie die der beruflichen Weiterqualifizierung (Stufenweise Kürzung Meister-Bafög) betroffen.

Es erweckt den Eindruck, dass die Politik keinen Wert mehr auf die berufliche Rehabilitation sowie auf eine qualifizierte Aus- bzw. Weiterbildung legt.

Gerade im Bereich der beruflichen Rehabilitation ist eine qualifizierte Förderung nicht nur wirtschaftlich gesehen unabdingbar, gibt sie dem Einzelnen doch auch das Gefühl, trotz „Behinderung“ etwas in der Gesellschaft leisten zu können bzw. „wert zu sein“.

Meine Frage: Wird hier nicht am falschen Ende gespart? Ist dieser Bereich überhaupt in dem Wahlprogramm Ihrer Partei berücksichtigt?

Für Ihre Antwort vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

A. Burow

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau oder Herr Burow,

auch Sie haben einen Themenkomplex angesprochen, der hier kaum erschöpfend behandelt werden kann.
Liberale Politik will auch und gerade für Menschen mit einem Handicap ein höchstmögliches Maß an Eigenverantwortung erreichen. Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf ein weitestgehend selbst bestimmtes Leben. Daher sollen nicht vorrangig Einrichtungen für behinderte Menschen, sondern die behinderten Menschen selbst gefördert werden. Die FDP hat dazu ein Modell mit einem persönlichen Budget entwickelt, welches der Betroffene nach seinen Bedürfnissen einsetzen kann. Was die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt betrifft, ist es notwendig, die Bundesagentur für Arbeit in der jetzigen Form aufzulösen. Sie ist nicht in der Lage, effektive Arbeitsvermittlung zu betreiben und schon gar nicht für Menschen mit einem Handicap.
Wenn die Verantwortung für dieArbeitsmarktpolitik auf Job-Center bei den Kommunen angesiedelt wird, werden sicher viel mehr flexible Lösungen vor Ort gefunden, die gerade auch Menschen mit Behinderungen zugute kommen würden.
Richtig ist aber auch und Sie haben das angesprochen, dass aufgrund der Haushaltslage alle Maßnahmen auf Wirksamkeit und Effizienz überprüft werden müssen. Eine Verteilung der Mittel im Gießkannenprinzip verspricht keine Erfolge. Es muß gezielt gefördert werden, um für einen fairen Nachteilsausgleich zu sorgen.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. Genthe