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Klaus Holetschek
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Frage von Thomas S. •

Sehr geehrter Herr Dr. Holetschek, es würde mich als chronisch Kranker interessieren, warum Sie sich für den Stopp von Cannabis einsetzen. CBD ist für eine pflanzliche Alternative gegenüber Cortison

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Sehr geehrter Herr S.,

 

CBD ist eines der Hauptcannabinoide der Cannabispflanze und kann in medikamentöser Form ärztlich verordnet werden, sofern eine entsprechende medizinische Indikation vorliegt. Die von Ihnen aufgeworfene Frage nach entzündungshemmenden Eigenschaften von CBD und ein möglicher medizinischer Einsatz als ärztliche Therapieoption ist Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Forschung.

 

Die Kritik der Bayerischen Staatsregierung an den Plänen der Bundesregierung zur Cannabislegalisierung bezieht sich nicht auf den Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken, sondern auf die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken – als starke psychoaktive Wirksubstanz und wesentlich für die gefährlichen Auswirkungen eines Cannabiskonsums gilt dabei insbesondere das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC).

 

Cannabis, das zu Genusszwecken und nicht auf Basis einer eng umgrenzten medizinischen Indikation konsumiert wird, stellt eine sehr wirksame stimmungs- und wahrnehmungsverändernde Droge dar, deren erhebliche körperliche, psychische und soziale Gefahren längst klar auf der Hand liegen: Hierzu zählen neben körperlichen Erkrankungen wie beispielsweise Hodenkrebs und Atemwegserkrankungen insbesondere auch psychische Erkrankungen wie etwa Angststörungen, Depressionen und Psychosen. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind die Risiken durch Cannabis aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Hirnreifung besonders hoch.

 

Der von der Bundesregierung vorliegende Gesetzentwurf, zu dem am 18. Oktober 2023 im Bundestag eine erste Lesung stattfand, vernachlässigt weiterhin sehenden Auges die erheblichen Gesundheitsrisiken, mit denen Cannabiskonsum insbesondere für junge Menschen einhergehen kann.

 

Verantwortungsvolle Gesundheitspolitik sollte darauf abzielen, die Menschen zu schützen und auf Prävention zu setzen, anstatt eine nachweislich gesundheitsschädliche Substanz zu verharmlosen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Staatsregierung lehnt das Vorhaben einer Cannabislegalisierung daher entschieden ab und setzt stattdessen vor allem auf eine wissenschaftlich fundierte Aufklärung über die Risiken des Cannabiskonsums und einen starken Kinder-, Jugend- und Gesundheitsschutz.

 

Lieber Herr S., ich hoffe, diese Antwort hilft weiter. Ihnen alles erdenklich Gute! 

 

Mit freundlichen Grüßen 

 

Klaus Holetschek 

Mitglied des bayerischen Landtages 

 

Staatsminister a.D.

CSU-Fraktionsvorsitzender 

im bayerischen Landtag 

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