Frage an Klaus Ernst von Edgar R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Ernst,
herzlichen Dank an Sie für die Möglichkeit, zu einem wesentlichen Thema, Fragen stellen zu können!
Meine zwei brennendsten Fragen zum Friedensbeitrag: Wie können Sie sich in Gegenwart von unserer Generation, den negativen Politikwechsel gegenüber von Russland und China erklären? Und welche gegensteuernden Maßnahmen unternimmt Ihre Partei, z. B. im Bund, um eine brandgefährliche Konfliktsituation für die nahe Zukunft abzuwenden?
Diese Fragestellung beruht natürlich unter der Berücksichtigung von einigen bekannten Stolpersteinen und Reibungspunkten innerhalb der Ost-Westbeziehungen, welche zu den bekannten Gegenargumenten führten.
Wenn man diese einmal nach Ost-West gegeneinander aufrechnet, findet man erstaunlicherweise mehr irritierende Fakten auf Seiten des Westens.
Begleitgedanken zu den Fragen an Sie:
Besonders die älteren, „kriegsnäheren“ Generationen wundern sich, warum man seit einigen Jahren einen solchen offensichtlichen Politikwechsel durch die westliche Seite vollziehen konnte.
Ist es nicht so, dass die stetig gebrauchten Argumente von unserer Seite die Friedensbewegungen haben ermüden lassen?
Ist es nicht so, dass wir aus der Geschichte diese Form von kurzsichtigen Argumenten vor vielen Kriegsausbrüchen kennen?
Ist es nicht so, dass Beziehungspflege mehr hilft, als Vorhaltungen, Aufrechnungen, Einmischungen, Druck und ständig neue Sanktionen?
Ist es nicht so, dass man zur wahren Konfliktlösung, Ehrlichkeit und Akzeptanz vorweisen muss, um gemeinsam von einem Ausgangspunkt starten zu können??
Ist es nicht so, dass alleine der Wille zum Ziel eines gemeinsamen Friedens die entscheidende Basis bietet, ohne Voreinstellungen??
Warum haben die alten warnenden Sätze, wie z. B., „nie wieder Krieg“, ihre Greifbarkeit und Wirkung verloren?
Über eine Antwort freue ich mich!
In Hochachtung
Sehr geehrter Herr Reinbold,
vielen Dank für Ihre Fragen! Gleich vorweg: Ich glaube nicht, dass die Losung "Nie wieder Krieg!" wirklich an Kraft verloren hat. Vielleicht ist eine Kriegsgefahr im Bewusstsein der Bevölkerung nicht mehr so präsent wie in den 1970er Jahren. Doch sollte eine solche Gefahr wieder aufflammen, denke ich schon, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung diese Losung nach wie vor unterstützt.
Tatsächlich sind die Entwicklungen der letzten Zeit besorgniserregend. Die USA haben offensichtlich kein Interesse an einem starken Europa. Ein starkes Europa ist ohne Einbeziehung Russlands nicht möglich, und diese Einbeziehung versuchen die USA nicht erst seit Trump zu untergraben. Zugleich ist China mit seinem autoritären Gesellschaftssystem zu einer wirtschaftlichen Großmacht herangewachsen, die den Westen vor große Herausforderungen stellt.
Meine Partei versucht in beiden Fällen einer Dämonisierung der "anderen Seite" entgegen zu wirken, in dem sie für gegenseitiges Verständnis und Dialog wirbt. Im Falle Russlands setze ich mich dafür ein, dass die Gaspipeline Nord Stream 2 fertig gebaut wird, weil sie die erfolgreiche Energiepartnerschaft zwischen Russland und Europa fortführt, der ich auch für die Friedenssicherung einen hohen Wert beimesse.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ernst
Weitere Fragen an Klaus Ernst
In der Frage der Impfpflicht bin ich noch unentschlossen. Sicher ist, das zeigt das gute Beispiel Bremen, dass bei Weitem nicht alle Mittel ausgeschöpft sind.
Die Linke spricht mit Ihren Themen die kleinen Leute nicht mehr an. Wir müssen bei den Themen Arbeit und Soziales wieder stärker wahrgenommen werden.
Ich stimme Ihnen zu. Neben den von Ihnen genannten Gründe, gibt es viele inhaltliche Gründe nicht der CDU/CSU die Stimme zu geben.
Richtig, Ihre genannten Punkte sind wichtige Punkte für meine Definition links zu sein. Vor einer starken Linken müssen sich nur Reiche und Mächtige fürchten.