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Kirsten Lühmann
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Frage von Dieter B. •

Frage an Kirsten Lühmann von Dieter B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Lühmann,

ich frage sie noch einmal, sind sie für Megaschlachthöfe und damit für Massentierhaltung? Ich hatte sie vor eineinhalb bzw zwei Jahren gefragt. Da waren sie für den Schlachthof in Wietze mit Hinblick auf Arbeitsplätze.
Arbeitsplätze haben priorität wie sie sagten. Stehen sie noch heute dazu?
Gruß Bartels.

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Antwort von
SPD

Lieber Herr Bartels,

Danke für Ihre erneute Anfrage. Ihre Frage ist nicht mit einem einfachen ja oder nein zu beantworten. Meiner Meinung nach gibt es keinen Grund, partout gegen Schlachthöfe zu sein. Auch nicht gegen den Schlachthof in Wietze. Der Schlachthof in Wietze hält zum Beispiel alle Auflagen ein, er hat auch die Arbeitsplätze ohne Dumpinglöhne geschaffen, wie versprochen.
Ich denke, dass die Frage Intensivtierhaltung ja oder nein eine andere ist und auch anders gelöst werden muss. Eine Ablehnung von Schlachthöfe hilft da nicht weiter. Ähnlich wie bei den Legehennen wäre eine europäische Lösung beim Thema Intensivtierhaltung am besten. Ich habe mich mit der SPD-Bundestagsfraktion intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Und wir haben dazu eine ganz klare Position, die auch in unserem Regierungsprogramm zu finden ist: Wir fordern ein Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen, damit geben wir ihnen die rechtliche Handhabe wirkungsvoll gegen Tierschutzverstöße vorzugehen. Außerdem fordern wir, dass sich die landwirtschaftliche Tierhaltung mehr an den Bedürfnissen der Tiere ausgerichtet wird. Dafür müssen die Forschung für eine moderne Landwirtschaft gestärkt, entsprechende Haltungssysteme vorgegeben und der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung drastisch vermindert werden. Die Intensivtierhaltung wollen wir durch geeignete gesetzliche Maßnahmen zurückdrängen und insbesondere den Kommunen mehr Möglichkeiten zur baurechtlichen Steuerung geben. Es braucht eine Kennzeichnung von Lebensmittel aus artgerechter Haltung: transparent, einfach und verbraucherfreundlich. Ein weiteres Ziel ist die systematische Qualitätskontrolle für die Tiergesundheit in der Landwirtschaft.

Ihre Kirsten Lühmann