Kerstin Griese MdB
Kerstin Griese
SPD
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Frage von Thomas S. •

Frage an Kerstin Griese von Thomas S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Griese,

auf meine Fragen antworten Sie:

"Sehr geehrter Herr Schüller,

Ihre Behauptung, meine Antwort auf die vorangegangene Frage würde aus jeder Menge Phrasen bestehen, die angeblich die Problematik verkennen, ist unfreundlich und falsch. Ich finde auch nicht, dass abgeordnetenwatch.de gut daran tut, Fragen zu veröffentlichen, die offensichtlich mehr der Provokation als eine sachlichen Absicht dienen und darüber hinaus Medien verlinken, die es oft an Abstand zu rechtspopulistischen und verschwörungstheoretischen Kreisen vermissen lassen."

http://www.abgeordnetenwatch.de/kerstin_griese-778-78135--f463637.html#q463637

Wenn ich der überzeugten Ansicht bin, dass Ihre Antworten substanziell zu wünschen übrig lassen, dann möchte ich in der Demokratie damit nicht hinter dem Berg halten. Dass Sie meine Meinung als unfreundlich und falsch werten nehme ich zur Kenntnis, weise aber darauf, dass ich als Mensch mit niedrigem Einkommen die von Ihnen mit zu verantwortende Politik auch als falsch und unfreundlich gegenüber armen Menschen empfinde.

Zur Sache. In oben verlinkter Antwort schreiben Sie, Zitat:

"Glücklicherweise ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs in den letzten Jahren erheblich angewachsen, es gibt einen Mindestlohn und die Tariflöhne sind deutlich angestiegen. Das ist das mit Abstand wichtigste, um das Armutsrisiko im Alter möglichst gering zu halten."

Ich stelle Ihrer Aussage dieses Zitat von Zeit-online gegenüber:

"Ein Gehalt auf Mindestlohn-Niveau reicht auch nach 45 Beitragsjahren nicht für eine Rente oberhalb der Grundsicherung. Vielmehr müsste der Stundenlohn dafür bei 11,68 Euro liegen,(...)."

http://www.zeit.de/news/2016-04/23/rente-mindestlohn-reicht-nicht-fuer-rente-oberhalb-der-grundsicherung-23060404

Aktuell beträgt der Mindestlohn 8,84 €/h, liegt damit weit unterhalb der 11,68/h €, die für auskömmmliche Rentenbeiträge zur Debatte stehen. Wie werten Sie diese Diskrepanz?

Viele Grüße, Thomas Schüller

Kerstin Griese MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schüller,

ja, der Mindestlohn, dessen Höhe von einer paritätisch von Gewerkschaften und Arbeitgebern besetzten Kommission festgelegt wird, reicht tatsächlich nicht für eine auskömmliche Rente. Deswegen muss folgendes geschehen:

1. Es müssen noch mehr Menschen nicht nur den Mindestlohn bekommen, sondern ordentliche Tariflöhne, die zuletzt sogar deutlich angestiegen sind. Oft bekommen sie dann sogar noch zusätzliche Ansprüche auf eine Betriebsrente, deren Bedeutung die SPD stärken möchte.

2. Wir brauchen für Menschen, die jahrzehntelang in die Rentenkasse eingezahlt haben, eine Solidarrente, die deutlich oberhalb der Grundsicherung liegt. Andrea Nahles hat dazu ein sehr gutes Konzept vorgelegt, das leider am Widerspruch von CDU und CSU gescheitert ist. Im Herbst ist Bundestagswahl, und dann werden die Karten neu gemischt.

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Griese

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