Kerstin Griese MdB
Kerstin Griese
SPD
89 %
42 / 47 Fragen beantwortet
Frage von Michael S. •

Frage an Kerstin Griese von Michael S. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Griese,

immer mehr Mütter gehören zu den sog. Besserverdienenden. Stimmt es, dass bei einem Antrag auf Unterhaltsvorschuss keinerlei Einkommensprüfung bei der Mutter vorgenommen wird? D.h. eine Chefärztin mit sechsstelligem Jahreseinkommen kann mit dem Porsche vorfahren und erhält ohne weiteres diese Sozialleistung? Wäre es nicht gerechter diese Mittel an die tatsächlich bedürftigen Kinder und Mütter zu verteilen?

Bei den Unterhaltsvorschussleistungen ist oft von einer "Rückholquote" die Rede, also dass die Leistungen von der unterhaltspflichtigen Mutter oder dem Vater wieder zurückgefordert werden. Stimmt es, dass eine Rückholquote von 100% niemals erreicht werden kann, da UVG auch geleistet wird, wenn der pflichtige Elternteil z.B. erwerbsunfähig krank ist oder behindert oder bereits verstorben ist?

Was halten Sie persönlich von einem existenzsichernden Kindergeld, das hälftig an die Eltern ausgezahlt wird? So könnte Kinderarmut für die kommenden Generation verhindert werden und neben einem bewährten Solidarsystem für die Alten wäre doch Solidarität der gesamten Gesellschaft für die Kinder das beste. So wie sich jeder an der Rente der Eltern der anderen beteiligt, könnten sich doch auch alle an der Zukunft der Kinder beteiligen?

Mit freundliche Grüßen
M.Stiefel

Kerstin Griese MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Stiefel,

leider ich Ihnen keine rechtliche Auskunft hinsichtlich des Unterhaltsrechts geben. Ich möchte Sie bitten, Ihre Fragen an das Bundesjustizministerium –
https://ssl.bmj.de/enid/39f39706058cd0aae21b592df7131d2c,0/Ministerium/Kontakt_3l.html – zu richten.

Kinderarmut ist sicherlich eine der größten Herausforderungen, der sich unsere Gesellschaft stellen muss. Allerdings bin ich sehr skeptisch, dass dieses Problem mit der von Ihnen vorgeschlagenen drastischen Erhöhung des Kindergeldes sachgerecht lösbar wäre. Denn die Armutsrisiken von Kindern sind sehr vielschichtig. Denn wir kennen nicht nur materielle Armut, sondern sehr viele Kinder leiden auch unter Bildungsarmut, fehlenden Sprachkenntnissen, Fehlernährung und Bewegungsmangel. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass man Kinderarmut weniger durch Kindergeld zurückdrängen kann – sondern dass konkrete, zielgenaue Hilfen notwendig sind, die auch wirklich bei den Kindern ankommen.

Entscheidend ist dabei der Ausbau von Einrichtungen, die die frühe Förderung von Kindern gewährleisten. Vier Milliarden Euro hat der Bund jetzt dafür bereitgestellt. Mehr Informationen, wie wir es ermöglichen, dass alle Kinder gleich gute Chancen erhalten, finden Sie hier:
http://kerstin-griese.de/gutechancenfuerallekinder.htm .

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Griese

Was möchten Sie wissen von:
Kerstin Griese MdB
Kerstin Griese
SPD