Kerstin Griese MdB
Kerstin Griese
SPD
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Frage von Thomas K. •

Frage an Kerstin Griese von Thomas K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Griese,

hre Partei setzt intensiv für die Rechte von Minderheiten ein, der Kampf gegen Diskriminierung ist ein zentrales Anliegen ihrer Partei.

Es gibt meines Erachtens keine gesellschaftliche Gruppe in Deutschland, die einer so starken gesellschaftlichen Ablehnung, einem solchen Hass, ausgesetzt ist, wie Menschen mit einer pädophilen Sexualpräferenz.

Pädophile werden in der Regel mit Sexualstraftätern identifiziert, per se als triebhaft und unkontrolliert empfunden und auch medial dergestalt präsentiert. Tatsächlich jedoch lehnt ein erheblicher Anteil aller Pädophilen jegliche sexuellen Kontakte zu Kindern sowie den Konsum von Kinderpornographie grundsätzlich und vorbehaltlos ab.

Im öffentlichen Diskurs wird jedoch nicht zwischen diesen Pädophilen und Sexualstraftätern unterschieden. Auch wenn sich derjenige nie etwas zu Schulden kommen lassen hat, steht er aufgrund seiner sexuellen Präferenz in der öffentlichen Meinung doch auf einer Stufe mit Menschen wie Marc Dutroux. Sollte die Neigung eines Pädophilen bekannt werden, hat dies fast durchweg radikale Konsequenzen für diesen Menschen zur Folge. Angefangen bei Job- und Wohnungsverlust bis hin zur totalen sozialen Isolation.

Die Folgen die dieser gesellschaftliche Umgang mit diesem Thema hat, sind m.E. fatal. Fatal für den Pädophilen, aber auch für viele Kinder, denn gerade der gesellschaftliche Umgang mit diesem Thema führt dazu, dass bei vielen extrem grosse Hemmungen bestehen sich proffesionelle Hilfe zu suchen. Oft bleiben als einzige Ansprechpartner radikale Pädophilengruppen, die pädosexuelle Kontakte verharmlosen, oft sogar glorifizieren. Die Betroffenen werden dort in eine verzerrte Weltsicht eingebunden, welche sexuelle Übergriffe auf Kinder zumindest begünstigt.

Wie sieht ihre Partei, wie sehen Sie als Person diese Problematik? Inwieweit bezieht sich das Antidiskriminierungsgesetz auch auf diese Problematik?

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Kipp

Kerstin Griese MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kipp,

bei uns hat der Schutz der Kinder absoluten Vorrang. Auch angeblich "freiwillige" sexuelle Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen sind strafbar, weil man bei einer solchen Beziehung in keiner Weise von einer selbstbestimmten Entscheidung des Kindes ausgehen kann. Deswegen bezieht sich das Kriterium "sexuelle Identität" im Antidiskriminierungsgesetz ausdrücklich nicht auf Pädophilie.

Ich finde es wichtig, auf Prävention und Hilfsangebote zu setzen. Dazu kann ich einen interessanten Artikel aus der Zeit empfehlen: http://www.zeit.de/2008/03/M-Paedophilieforschung .

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Griese

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