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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Heike R. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Heike R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

die Grünen, wollen die "Besserverdiener" höher besteuern, obwohl die schon jetzt den größten Steueranteil aufbringen. Und "Besserverdiener" sind sie zumeist deshalb, weil sie eine länger Ausbildung und Qualifikation durchlaufen haben, die nicht mal mehr voll auf die Rentenerwerbstätigkeit angerechnet wird. Wenn die Grünen also jetzt meinen diese "Besserverdiener" , also Leistungsträger, noch mehr zu besteuern, werden die Grünen dann auch dafür sorgen, dass die recht langen Ausbildungszeiten voll auf die Rentenerwerbstätigkeit angerechnet werden und dass bei der Rentenbesteuerung diese "Besserverdienenden" dann nicht mehr so abgezogen werden? Oder müssen diejenigen, die für ihre Qualifizierung hart gearbeitet haben, bei den Grünnen immer bluten? Ich rede nicht von Millionären !!!
Da den Grünen ja soviel an "Solidarität der Starken" liegt, wann ganz konkret sorgen die Grünen dafür, dass auch Selbständige und Beamte in die Renten- und Sozialsysteme einzahlen? Beim Solibeitrag ist dies doch scheinbar auch ganz selbstverständlich geregelt, oder?
Eines noch, ehemaligen ostdeutschen Stasi IM wird noch heute der Zugang in bestimmte Jobs verwehrt, egal, ob diese sich menschlich gewandelt haben.
Weshalb meinen Sie, bei Trittin reichen ein paar Äußerungen des Bedauerns schon aus und sein alter Standpunkt zur Pädophilie ist jetzt irrelevant?
Woher solche Unterschiede in der Bewertung von Menschen und gemachten Fehlern?

Mit freundlichem Gruß

Heike Rogall

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Frau Rogall,

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir möchten gerne auf Ihre Frage eingehen. Es ist wenig überzeugend, dass sich Akademiker aufgrund der bewerteten Anrechnungszeiten für ein Studium entscheiden sollen. Wenn der Bildungsstand in Deutschland verbessert werden soll, wird es vor allen Dingen darauf ankommen, die Bildungseinrichtungen selbst zu verbessern. Es wird darauf ankommen, die schulische Bildung zu verbessern, um überhaupt mehr junge Leute in den Stand zu versetzen, eine akademische Laufbahn einzuschlagen.

Für die Studierenden sind andere Rahmenbedingungen entscheidend, welche die Entscheidung für oder gegen ein Studium prägen. Die Aufnahme eines Studiums wird erleichtert, weil das Studium hierzulande kostenfrei ist, das Studium zudem über Kindergeld, Bafög, Stipendien-Systeme und steuerliche Freibeträge finanziert wird. AkademikerInnen profitieren von ihrer Ausbildung vor allen Dingen am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote bei AkademikerInnen ist deutlich geringer als die Arbeitslosenquote der gesamten Erwerbsbevölkerung. Auch das Durchschnittseinkommen der AkademikerInnen ist deutlich höher.

Da Ausbildungszeiten nach neuem Recht immer noch Anrechnungszeiten sind, entstehen durch eine Ausbildung keine Lücken in der Rentenbiographie. Das ist insbesondere im Falle einer Erwerbsminderung von großer Bedeutung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team Katrin Goering-Eckardt

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