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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Hans A. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Hans A. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Kathrin Göring - Eckhardt
Meine Frage ist: Wie stehen Sie dazu, daß Eltern, die sich entschieden haben ihre Kinder in eine Schule in freier Trägerschaft zu schicken, zwei mal Schulgeld bezahlen müssen, einmal über die Steuern und ein zweites mal über das Schulgeld? Würden Sie persönlich dafür einsetzen, daß diese Ungerechtigkeit gesetzlich geändert wird?

Zu dem evtl. Einwand, daß solche Eltern auch mehr Geld zur Verfügung haben, möchte ich konkret auf unsere Schule hinweisen, an der bestimmt genauso große soziale Unterschiede bestehen, wie an jeder andere Schule, es gibt dort gut verdienende Eltern, aber ein großer Prozensatz sind z.B. auch Sozialhilfeempfänger, haben aber trotzdem ihre Kinder in der Schule, weil sie es für richtig halten.
Eine gerechte Ordnung wäre, daß das Geld dem Kind folgt, egal wo es zur Schule geht, oder später studiert. Es soll nicht der Staat bestimmen, welcher Weg der richtige ist für die Kinder ist, sondern der Staat sollte meiner meinung nach das Recht auf Bildung gesetzlich sichern und den Rest den Eltern und den Bildungsinstitutionen überlassen.

Herzliche Grüße

Hans Arden

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Arden,

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für Schulen in freier Trägerschaft ein. Denn freie Schulen sind ein wichtiger Teil der Bildungslandschaft, sie sollen unserer Ansicht nach gleichwertige Mitgestalter des öffentlichen Schulwesens sein. Wir wollen deshalb, dass ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Schulen in freier Trägerschaft und von öffentlichen Schulen gibt. Denn nur so erreichen wir Vielfalt in unserer Bildungslandschaft. Schülerinnen und Schüler einer solchen Schule müssen die gleiche finanzielle Zuwendung erhalten wie die Schülerinnen und Schüler staatlicher Schulen.
Allerdings konnten wir bislang in rotgrünen Landesregierungen nur weitere Mehrbelastungen von Eltern von Kindern in freien Schulen verhindern oder zumindest abmildern.
Aber für uns gilt grundsätzlich: Die Finanzierung von Schulen, egal ob frei oder staatlich (wie von allen anderen staatlichen Bildungseinrichtungen) soll zu einem ganz wesentlichen Teil an die Nachfrage gekoppelt werden. Letztlich schwebt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN das skandinavische Modell vor: Elterninitiativen und freie Träger sollen bei der Gründung einer freien Schule unterstützt werden und die gleiche finanzielle Zuwendung erhalten wie staatliche Schulen - bestimmte Qualitätsstandards natürlich vorausgesetzt.

Mit freundliche Grüßen

Katrin Göring-Eckardt

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