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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Ulrich W. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Ulrich W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Frau Göring-Eckardt,

laut einer Meldung in der FAZ rufen Sie dazu auf, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen.

"Wenn Menschen, die aus Syrien kommen, in Privathäusern aufgenommen werden, ist das Gold wert für die Integration", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). Dieses Potenzial müsse viel mehr genutzt werden als bisher. (AFP)

Eine lobenswerte Idee. Wieviele haben Sie schon bei sich aufgenommen?

Mir freundlichen Grüßen
Ulrich Wolff

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Wolff,

es ist schön, dass Sie die Anregung aus dem Interview aufnehmen, wenn auch wohl nur ironisch. Denn es geht darum, das freiwillige Engagement zu stärken. Ohne die Hilfe vieler EhrenamtlerInnen am Münchner Hauptbahnhof, vor dem LaGeSo in Berlin und in den Unterkünften in Ländern und Kommunen, wäre die Versorgung der Flüchtlinge schon längst zusammengebrochen. Die Bundeskanzlerin spricht bei der Flüchtlingshilfe von einer nationalen Aufgabe, aber Bund und Länder sind dafür überhaupt nicht ausreichend ausgestattet. Viele Flüchtlinge sind derzeit in Zeltstädten untergebracht. Für den Winter ist das keine tragbare Situation. Damit für den Winter in ausreichender Zahl Unterkünfte bereit stehen, sollte auch auf freiwilliges Engagement zurückgegriffen werden. Und dieses freiwillige Engagement wird von den Ländern in Form einer Mietkostenerstattung unterstützt - damit es einen Anreiz für die Hilfe gibt. Und nein, Frau Göring-Eckardt hat, anders als dies z. B. ihr CDU-Kollege Martin Patzelt in lobenswerter Weise getan hat, keine Flüchtlinge bei sich aufgenommen. Da Frau Göring-Eckardt nicht über die im Interview exemplarisch genannte Einliegerwohnung oder ein WG-Zimmer verfügt, ist ihr das nicht möglich. Dafür unterstützt sie Initiativen, die genau das tun - politisch und auch privat.
Und da Sie die Hilfe für Flüchtlinge - ob nun ironisch oder nicht - für lobenswert halten, dürfen wir zurückfragen: wie engagieren Sie sich?

Mit freundlichen Grüßen,
Büro Göring-Eckardt

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