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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Valentina R. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Valentina R. bezüglich Gesundheit

Guten Tag Frau Göring-Eckardt,

trotz Ihrer Ansicht in der Antwort an Frau Becker, DKFZ und BfR hätten Studien vorzuweisen (ich finde sie nur leider nicht in Ihren Links) hätte ich dann doch noch eine Frage. Mir wurde heute eine neue Studie bekannt, die e-Zigaretten eine gleichartige Schädigung des Lungengewebes wie sog. frische Luft bescheinigt.
Hier der Link zum Artikel und zur Studie: http://www.mr-smoke.de/magazin/e-zigaretten-studie-2015-dampf-unbedenklich/

Sind Sie aufgrund dieses Ergebnisses und der bescheinigten Zuverlässigkeit dieser Studie entgegen den "Meinungen" und "Verlautbarungen" der Leiterin des Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des BfR immer noch der Ansicht, dass deren Aussagen (ohne eine ähnliche Studie nachweisen zu können) gewichtiger sind, um Grundlage für ein Gesetz zu sein?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bitte entschuldigen Sie mein erneutes Nachfragen, aber es ist mir als Bürgerin doch sehr wichtig, dass Gesetze für die Bürger gemacht werden und nicht zum Besten der Industrie und der Bürger weiterhin den Tabakrauch-Tod sterben soll. E-Zigaretten retten Leben - das sollte nicht vernachlässigt werden!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Regen,

vielen Dank für Ihre Nachfrage zum Thema E-Zigaretten.
Die wissenschaftliche Debatte über eine mögliche gesundheitsschädigende oder suchtgefährdende Wirkung von E-Zigaretten ist nach wie vor im Gange und erlaubt noch kein endgültig abschließendes Urteil. Es liegen noch keine langfristigen Studien oder Forschungsberichte vor. Von voreiligen Schlüssen in die eine oder andere Richtung ist daher abzusehen.

Auch die von Ihnen erwähnte Studie ( http://www.mr-smoke.de/magazin/e-zigaretten-studie-2015-dampf-unbedenklich/ ) ändert diese Tatsache nicht. Zum einen handelt es sich hierbei um eine Untersuchung, die durch den Tabakkonzern British American Tobacco finanziert wurde, was Fragen hinsichtlich der Neutralität aufwirft. Zum anderen stellt auch die Sprecherin des Unternehmens fest, dass bisher wissenschaftlich festgelegte Standards für diese Art von Tests fehlen. Zudem wird hier lediglich ein möglicher Aspekt betrachtet.

Deshalb möchten wir Sie nochmals auf die bereits erwähnten Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung ( http://www.bfr.bund.de/cm/343/nikotinfreie-e-shishas-bergen-gesundheitliche-risiken.pdf ) und des Deutschen Krebsforschungszentrums ( https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/Stellungnahmen/DKFZ_Stellungnahme_E-Zigarette_2014.pdf ) verweisen. Beides sind unabhängige Forschungsinstitute, die zu dem Ergebnis kommen, dass auch E-Zigaretten „gesundheitliche Risiken, insbesondere für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene“ bergen bzw. „gesundheitlich bedenklich“ sind. Ein abschließendes Urteil, dass E-Zigaretten Leben retten, scheint vor diesem Hintergrund nicht zulässig zu sein.

Mit freundlichen Grüßen

Büro Katrin Göring-Eckardt

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