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Katja Mast
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Frage von Kathrin K. •

Sehr geehrte Frau Mast, wir leben seit 12 Jahren mit unseren Tochter mit Behinderung. Sie hat einen seltenen gendefekt. Wie möchten sie in Zukunft sicherstellen dass diese Menschen betreut werden?

Einrichtungen werden geschlossen aufgrund baulicher Mängel, die nicht nachvollziehbsr sind. Obwohl es heute schon zu wenig Einrichtungen gibt. Neubauten bekommen hohe Auflagen und zu wenige werden gebaut.

Der Personalmangel wird immer schlimmer. Wir schaffen die Pflege zuhause kaum noch, weil undere Tochter schwerer wird und wir sie nicht mehr tragen können. Teilhabe wird immer schwieriger. Wir haben Angst davor in Zukunft keinen platz für unsere Tochter zu bekommen und daran kaputt zu gehen. Wir haben Angst, dass eine Einrichtung die pflege nicht gewährleisten kann. Wir haben Angst davor, dass das Personal unsere Tochter vernachlässigen würde.

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Sehr geehrte Frau K.,

haben Sie herzlichen Dank, dass Sie mich so offen an Ihren Erfahrungen und Sorgen teilhaben lassen. Ich kann gut nachvollziehen, wie belastend es für Sie ist, die Pflege Ihrer Tochter zu Hause zu bewältigen und gleichzeitig um den Zugang zu einer guten und verlässlichen Betreuung in Einrichtungen zu bangen.

Die Bundesregierung arbeitet derzeit an mehreren Reformen, die genau diese Probleme angehen sollen. Mit dem Pflegekompetenzgesetz werden die Aufgaben und Befugnisse der Pflegefachkräfte erweitert, die Personalbemessung in stationären Einrichtungen wird verbindlich umgesetzt und Kommunen sollen gestärkt werden, damit wohnortnahe Versorgungsangebote besser gesichert werden. Parallel dazu wird mit dem Pflegefachassistenzgesetz eine neue, bundeseinheitliche Ausbildung geschaffen. Diese Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten sollen in allen Versorgungsbereichen eingesetzt werden können und die Pflegefachkräfte spürbar entlasten. Das Ziel ist, mehr Personal zu gewinnen, Qualität zu sichern und Angehörige zu entlasten.

Darüber hinaus erarbeitet Bund und Länder gemeinsam im Zukunftspakt Pflege eine große Strukturreform. Dabei geht es um die nachhaltige Finanzierung der Pflege, den Schutz vor zu hohen Eigenanteilen und um mehr Unterstützung für pflegende Angehörige. Auch Modelle, die Einrichtungen flexibler machen und stärker in das soziale Umfeld öffnen, werden dort geprüft. Und in meinem Verantwortungsbereich arbeiten wir an einer "Work-and-Stay-Agentur" zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte für unseren Arbeitsmarkt.

Wir wissen: keine gesetzliche Änderung nimmt Ihnen von heute auf morgen die Sorgen. Aber die Richtung ist klar, Pflege soll verlässlicher, menschennäher und finanziell tragfähiger werden. Ihre Rückmeldung bestärkt mich, bei den anstehenden Beratungen genau darauf zu achten, dass Familien wie die Ihre nicht alleine gelassen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Mast

 

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