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Frage von Peter K. •

Frage an Katja Kipping von Peter K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Katja, auf der Webseite zum Grundeinkommenskongress (http://www.grundeinkommen2008.org) steht:
"Unter dem bedingungslosen Grundeinkommen verstehen wir ein Einkommen, das von einem politischen Gemeinwesen an alle seine Mitglieder
* individuell,
* in existenzsichernder Höhe,
* ohne Bedürftigkeitsprüfung und
* ohne Zwang zur Gegenleistung
ausgezahlt wird.

Bekommen das dann auch diejenigen, die gar nichts tun, sondern den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen?

Wir leben in einer Gesellschaft, die auf Arbeitszwang und Ausbeutung beruht. Daran auch nur zu kratzen, gilt bereits als revolutionär. Ist es nicht ein Illusion, zu glauben, so etwas könne im Kapitalismus eingeführt werden? Brauchen wir nicht eher eine andere Art zu wirtschaften?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Klein,

da das Grundeinkommen als Menschenrecht betrachtet wird, soll es natürlich jede/r bekommen. Es ist also nicht nur als ein Recht, was auf nationaler Ebene durchzusetzen gilt, sondern es ist als ein Globales Soziales Recht zu erkämpfen. Unklar ist mir übrigens, was Sie mit faul meinen. Ich kenne keinen Menschen, der den ganzen Tag auf der faulen Haut liegt und gar nichts tut. Auch kann ich Ihre Gegenüberstellung von Grundeinkommen und dem Ziel, anders zu wirtschaften, nicht nachvollziehen. Beides schließt sich nicht aus und ergänzt sich auf das Beste, wenn Sie mit anders wirtschaften meinen, dass das politische Gemeinwesen darüber bestimmen soll, was und wie produziert wird. Denn ein demokratisches Gemeinwesen setzt voraus, dass sich die Individuen in Freiheit entscheiden, wie und wo sie sich gesellschaftlich einbringen. Und diese Ziele, demokratische Aneignung der Arbeits- und Lebensbedingungen und Freiheit der Individuen haben sicher einen revolutionären Anspruch, stehen in bester linker Tradition. Da stimme ich Ihnen vollkommen zu.

Mit freundlichen Grüßen
Katja Kipping