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Frage von Peter B. •

Frage an Katja Kipping von Peter B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Kipping,

warum gibt es für Frauen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs aber keine regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen für Hodenkrebs? Die Erkrankungs- und Todesfälle sind nahezu identisch und deshalb sehe ich auch keinen Grund für eine Unterscheidung? Also warum wird eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung nicht schnellstens zur Kassenleistung gemacht?

Mit freundlichen Grüßen
Peter Bauer

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Bauer,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Für uns ist es wichtig, dass Leistungen der Krankenkassen auch tatsächlich den Patientinnen und Patienten helfen. Denn jede falsche oder unnötige Behandlung ist ein Schaden für den einzelnen Menschen und vergeudetes Geld für die Solidargemeinschaft. Dieser Grundsatz gilt für alle Behandlungen - gleichgültig ob Untersuchungsmethoden, Arzneimittel oder eben Vorsorgeuntersuchungen.

Wenn etwa für Hodenkrebs eine aussagefähige Vorsorgeuntersuchung existiert, dann sollte sie, da stimmen wir mit Ihnen überein, von den Krankenkassen erstattet werden. Voraussetzung ist, dass die Zahl der Menschen, die an Hodenkrebs erkranken oder sterben, auch tatsächlich gesenkt wird.

Deswegen kämpft DIE LINKE dafür, dass alle Vorsorgeuntersuchungen gut auf ihren Nutzen für die Patientinnen und Patienten hin überprüft werden. Ist dieser Nutzen nachgewiesen, gehören sie natürlich in die GKV-Versorgung. Den Nutzen jeder Maßnahme überprüft der Gemeinsame Bundesausschuss (www.g-ba.de). Die Erstattungsfähigkeit der Vorsorge hat also nichts damit zu tun, ob die Erkrankung vermehrt oder ausschließlich bei einem Geschlecht auftritt. Beim Gebärmutterhalskrebs wurde etwa entdeckt, dass bestimmte Viren an der Entstehung beteiligt sind. So sind hier theoretisch vorbeugende Behandlungen denkbar, die für andere Krebsarten, für die kein Zusammenhang mit einer Vireninfektion bekannt ist, einfach medizinisch-wissenschaftlich heute nicht möglich sind. Auch die Zahl der Erkrankungs- oder Todesfälle sagt nichts darüber aus, ob wir heute wirksame Therapien oder Früherkennungsverfahren zur Verfügung haben.

Ich kann Ihnen aber versichern, dass meine Partei und ich alles dafür tun, geschlechterbezogene Ungleichbehandlungen im Gesundheitswesen zu bekämpfen.

Freundliche Grüße
Katja Kipping