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Frage von Michael K. •

Frage an Johannes Kahrs von Michael K. bezüglich Familie

Lieber Herr Kahrs,

jedes Jahr sind über 200.000 Kinder von der Trennung ihrer Eltern betroffen.
Viele von Ihnen verlieren aufgrund der aktuellen Gesetzeslage einen Elternteil.
Grundlegende Menschenrechte werden verweigert.
Ein gesellschaftliches Problem mit immenser Tragweite und permanenten Folgekosten für die öffentlichen Haushalte in Milliardenhöhe .

Das sind z.B. weit mehr betroffene Kinder als die ca. 33.000 homosexuellen Paare, die geheiratet haben, seitdem das mit der Ehe für alle im Herbst 2017 dankenswerterweise unter anderem mit Ihrer Stimme möglich wurde.

Trennungskinder haben keine Lobby.
Sie können vielleicht gut nachvollziehen, wie schwer es ist, als Teil einer Minderheit politisches Gehör für ein wichtiges Anliegen zu finden.

Der Europarat hat die Bundesregierung bereits 2015 mit der Resolution 2079 dazu aufgefordert, Trennungskindern beide Eltern zu ermöglichen und die Diskriminierung eines großen Bevölkerungsteils zu beenden.

Daher bitten wir Sie, sich auch diesem wichtigen Problem anzunehmen, schließlich haben Sie auch die Abstimmung über die Ehe für Alle nicht nur einem kleinen Kreis von Familienpolitikern überlassen.

Daher die Frage an Sie:
Was ist Ihre persönliche Meinung zur Umsetzung der 2015 vom Europarat verabschiedeten Resolution 2079?
Was spricht Ihrer Ansicht nach für oder gegen die Umsetzung der Resolution auch in Deutschland?
Die Resolution ist zu Ihrer Information beim Europarat hier zu finden:
http://assembly.coe.int/nw/xml/XRef/Xref-XML2HTML-EN.asp?fileid=22220
https://t.co/lLP7rZbTzo

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Kerner

Quellen:
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/chancen-und-teilhabe-fuer-familien/alleinerziehende/alleinerziehende-foerdern-und-unterstuetzen/73552

https://www.welt.de/politik/deutschland/article166099805/Diese-Unionsabgeordneten-stimmten-fuer-die-Ehe-fuer-alle.html

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/ehe-fuer-alle-33-000-gleichgeschlechtliche-paare-habe

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Antwort von
SPD

Moin Herr K.,

ich bleibe gerne bei meiner Antwort, dass ich zu wenig mit der Politik des Europarates betraut bin, stimme Ihnen aber zu, dass man bei Trennungskindern ein besonderes Augenmerk haben sollte. Beide Elternteile sind hierzu immer in gleichen Teilen gefordert, sollten aber auch einen möglichst "bürokratiefreien" Zugang zu ihren Liebsten bekommen.

Natürlich muss man immer die besonderen Umstände einer Trennung berücksichtigen, die verläuft oftmals eben nicht im gegenseitigen, friedfertigen Einvernehmen (Stichwort Rosenkrieg). Darunter leiden dann immer besonders die Kinder.

Was aber nicht sein kann und darf ist, dass der ein oder andere Elternteil von staatlicher Seiter übervorteilt wird, obwohl kein objektiv triftiger Grund vorliegt.

Mit freundlichem Gruß

Ihr

Johannes Kahrs