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Janosch Dahmen
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jonas B. •

Wie kann man verhindern, dass Geboosterten durch die sog. "Befreiung" von der Quarantäne als 1.Kontakte Nachteile entstehen, wenn sie andere trotzdem Schützen wollen.

Bereits jetzt schicken viele Gesundheitsämter zumindest in Berlin doppelt geimpfte 1. Kontakte nicht mehr in Quarantäne und verweigern PCR Tests. Mit der "Befreiung" von geboosterten 1.Kontakten von der Quarantäne hat die Politik dem nochmal Nachdruck gegeben. Dadurch sollen Anreize zum Boostern geschaffen werden. Das wir uns auch Anstecken und andere Anstecken können wissen wir. Was als Anreiz gedacht ist erlebe ich als Belastung. Wir die Vorsichtig sind, gehen ja trotzdem in Quarantäne, aber kriegen dann keinen PCR-Test und müssen unsere Quarantäne selbst finanzieren. Eine Freundin von mir ist z.B. in der Ausbildung zur Krankenpflegerin und in ihrer Praktikumsphase in der sie an wenigen Krankheitstagen fehlen darf. Als ihre Mitbewohnerin Positiv war wurde ihr die Quarantäne verweigert und sie musste rare Urlaubstage nehmen um ihre Patienten im Krankenhaus zu schützen. Bekannte organisieren sich inzwischen eine rote App um trotz Impfung einen kostenlosen PCR Test zu bekommen.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich kann verstehen, dass Sie verärgert sind, da Sie andere Personen schützen wollen. Aufgrund des rasanten Anstiegs der Infektionszahlen ist es leider nicht mehr möglich, dass alle Menschen zeitnah einen PCR-Test erhalten. Hier wurden in den letzten Jahren eine Strategie in Richtung Antigentest dem Ausbau von PCR-Tests vorgezogen. Deshalb muss derzeit eine Priorisierung der vorhandenen Kapazitäten stattfinden. Ich setze mich auf verschiedenen Ebenen für einen Ausbau der PCR- und PoC-PCR-Kapazitäten ein, sowie einen langfristigen Ausbau von Pool-PCR-Kapazitäten. Die Situation Ihrer Freundin kann ich gut nachvollziehen. In Ihrer Situation ist das Tragen einer FFP-2 Maske, regelmäßige hochwertige Antigentests und ein vollständiger Impfschutz entscheidend. Diese Faktoren führen alle auch dazu, dass ein Schutz für die Patient*innen und Mitmenschen besteht.

Der Stand der medizinischen Wissenschaft ist dynamisch und neue Erkenntnisse kommen kontinuierlich hinzu. Auf dieser Basis können sich auch politische Entscheidungen im Laufe der Zeit ändern und Anpassungen müssen vorgenommen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Janosch Dahmen

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