Portrait von Jan van Aken
Jan van Aken
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Jan van Aken zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Celine K. •

Frage an Jan van Aken von Celine K. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr van Aken,

im Wahlprogramm ihrer Partei stehen viele Dinge, die Deutschland wirklich braucht... Löhne erhöhen, Renten erhöhen, etc.

Aber womit soll das alles bezahlt werden? Wenn ihr die Steuern so enorm erhöhen möchtet, dass ihr alles mit diesen bezahlen könnt, dann werden euch die Wähler doch allein dadruch abspringen, oder?

Dankeschön im Voraus,
Celine Klotz

P.S.: Ich werde niemals diese geniale Aktion mit Martin Lindner (FDP) vergessen. Respekt! :)

Portrait von Jan van Aken
Antwort von
DIE LINKE

Hallo Frau Klotz,
danke für Ihre Frage - und vielen Dank für Ihr nettes Lob!. Stimmt, wir wollen die Steuern erhöhen! Die entscheidende Frage ist aber: Für wen?

Private und öffentliche Armut nehmen dort zu, wo sich die Millionen, Milliarden und Billionen im Besitz von immer weniger Privatpersonen ballen. Erinnern Sie sich, wie oft und stark Steuern für Großunternehmen, Reiche und Superreiche in den vergangenen 15 Jahren gesenkt wurden! Durch die Steuervergünstigungen seit dem Jahr 2000 hat es bislang insgesamt Steuerausfälle von 383 Milliarden Euro gegeben - davon könnte man glatt 400 mal die Elbphilharmonie in Hamburg bauen.. oder eben für soziale Gerechtigkeit sorgen!

Klar ist: Unser Programm kostet Geld. Es ist völlig angemessen, die Einkommens- und Vermögens-Millionäre sehr viel höher als bisher zu besteuern, um diesen Politikwechsel solide zu finanzieren.

Hohe Einkommen müssen mit einem Spitzensteuersatz von 53 Prozent besteuert werden. Jeder Euro über einer Million Euro Jahreseinkommen muss mit 75 Prozent besteuert werden. Gleichzeitig wollen wir alle mit einem Einkommen unter 6000 Euro brutto monatlich entlasten.

Wussten Sie, dass nur zehn Prozent der Deutschen fast 6 Billionen Euro besitzen? Zugleich leben neben den 800 000 Millionären in Deutschland mehrere Millionen Beschäftigte, die mit ihren Niedriglöhnen kaum über die Runden kommen, obwohl sie hart arbeiten. Gleichzeitig steigt die Kinderarmut, leben viele Mieterinnen und Mieter in großer Sorge, weil ihre Wohnungen unbezahlbar teuer werden und es verkommen immer mehr Teile der öffentlichen Infrastruktur.

Für eines der reichsten Länder dieser Welt ist dies unerträglich. Deshalb sollen die wirklich Reichen einen Teil ihres Vermögens abgeben, damit mit diesem Geld unser Gemeinwesen endlich modernisiert und ausgebaut werden kann – gute Schulen, genügend Kita-Plätze, einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr, gute Pflege und ein Gesundheitswesen, das für alle da ist.

Ich bin überzeugt, dass uns mit diesen Argumenten die WählerInnen nicht weglaufen - im Gegenteil, ich glaube sogar, dass DIE LINKE im September richtig gut abschneiden wirde, denn immer mehr Menschen haben von der himmelschreienden Ungerechtigkeit in Deutschland genug.

Beste Grüße
Jan van Aken