Sehr geehrte Frau Cademartori, welches Engagement darf man von Ihnen erwarten, um die für 2026 vorgesehene Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Deutschland überflüssig zu machen?
Guten Tag Frau Cademartori,
im Juli 2024 haben der damalige US-Präsident Joe Biden und Kanzler Olaf Scholz vereinbart, dass SM-6-Raketen, Tomahawk-Marschflugkörper und perspektivisch auch Dark-Eagle-Hyperschallraketen 2026 in Deutschland stationiert werden. Diese Maßnahme macht die Bevölkerung nicht sicher sondern forciert das Wettrüsten, Kriege und die Erderwärmung. Weitere negative Folgen nennt der Offene Brief „Friedensfähig statt erstschlagfähig. Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen!“, den Fachwissenschaftler und Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Prof. Dr. Peter Brandt und Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach unterzeichnet haben. Organisationen der Friedensbewegung setzen sich anstelle von Raketenstationierung ein für Verhandlungen über Rüstungskontrolle, nukleare Abrüstung und gemeinsame Sicherheit in Europa.
Viele Grüße, Sabine R.

Sehr geehrte Frau R.
Danke, dass Sie sich mit Ihrer Frage an mich wenden. Ich verstehe Ihre Gedanken und Bedenken bezüglich einer Stationierung von Sm-6-Raketen und weiteren Waffen auf deutschem Boden. Mir ist es wichtig, dieses Thema nicht leichtfertig zu bewerten.
Europa befindet sich mittlerweile in einer besonderen Bedrohungslage. Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die Konflikte dieser Welt ohne Waffengewalt gelöst werden. Wir sollten in dieser angespannten Weltlage immer auf Diplomatie und Verhandlungen setzen. Aber auch für unsere diplomatischen Bemühungen ist es wichtig, aus einer Position der Stärke zu handeln. Nur ein wehrhaftes Europa ist eine sichere Garantie, dass die Konflikte auf der Welt nicht zu einem heißen Krieg auf unserem Boden werden.
Mein Ziel ist es, dass militärische Maßnahmen stets in ein umfassendes Konzept eingebettet sind, das Diplomatie, internationale Kooperation und konkrete Schritte hin zu mehr Sicherheit und Stabilität in Europa einschließt. Entsprechend lehne ich die Stationierungen von abschreckenden Waffen nicht aus Prinzip ab und werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Chancen für Dialog und Verhandlungen genutzt werden und Perspektiven gemeinsamer Sicherheit nicht aus dem Blick geraten.