Was wollen Sie für eine gelingende Inklusion von behinderten Menschen in das Alltags und Berufsleben tun?
Nach wie vor sind Wahllokale, Bahnhöfe, Bahnen, Krankenhäuser, Schulen etc nicht Barrierearm/-frei und machen Hilfe von Außen für Behinderte notwendig, die nicht immer gewünscht ist und das in einer Zeit in der zunehmend Behindertenfeindlichkeit präsent wird.
Ebenso gibt es neben der Werkstätten für Menschen mit Behinderung keine Möglichkeiten für einen gelingenden Berufseinstieg. In einer Großstadt wie Köln gibt es eine (1) Möglichkeit für eine Ausbildung im geschützten Rahmen, welches den Umzug in ein Internat vorraussetzt und somit eine erhebliche psychische Belastung darstellt, sein gewohntes Umfeld aufgeben müssen. Zusätzlich dazu gibt es keinerlei Möglichkeit, trotz bestehender gesetzlicher Grundlage, eine Teilzeitausbildung zu absolvieren. Die meisten Firmen, Schulen, Einrichtungen weigern sich, sich darüber zu informieren oder die Möglichkeit zu bieten. Was gedenken Sie zu tun um die berufliche Eingliederung für behinderte Menschen zu verbessern?

Sehr geehrte Frau H.,
die Linke setzt sich seit vielen Jahren für die Schaffung einer inklusiven Gesellschaft ein, in der auch Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen umfassend und selbstbestimmt am Leben in der Gesellschaft teilhaben können. Das werden wir auch künftig tun - Grundlage dafür ist für uns die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Das wird auch im Wahlprogramm der Linken zur Bundestagswahl am 23. Februar deutlich (www.die-linke.de/bundestagswahl-2025/wahlprogramm/).
Eine entscheidende Voraussetzung dafür ist die Schaffung von Barrierefreiheit in der gesamten öffentlichen Infrastruktur.
Ein wichtiger Bereich - auch hier sind wir uns sicher einig - ist die Umsetzung von Artikel 27 (Arbeit und Beschäftigung) der UN-BRK. Auch hierzu hat die Linke eine Reihe von Vorschlägen und Forderungen im Bundestag und in den Ländern und Kommunen auf den Tisch gelegt und arbeitet hier mit Behindertenorganisationen und Gewerkschaften eng zusammen. Es gibt durchaus schon Möglichkeiten, außerhalb von "Werkstätten für behinderte Menschen", also auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt, eine Ausbildung zu machen und eine Arbeit zu finden, von der man leben kann. Aber es sind noch viel zu wenig. Deshalb brauchen wir wirksamere gesetzliche Verpflichtungen für die Unternehmen, bessere Förderprogramme, mehr Bewusstseinsbildung und mehr Engagement in öffentlichen Verwaltungen und den Jobcentern.
Ich würde mich freuen, wenn Sie (wenn nicht schon vorhanden) den Kontakt zu den Linken in Köln suchen und mit ihnen gemeinsam für mehr Inklusion und Barrierefreiheit in ihrer schönen Stadt kämpfen.