Ihr Co-Vorsitzender, Jan van Aken, hat eingestanden, das TTIP Abkommen an Greenpeace verraten und damit ein strafrechtlich relevantes Vergehen begangen zu haben. Würden Sie so etwas auch tun?

Was Jan van Aken damals getan hat, verdient in meinen Augen Respekt. Er hat im Interesse der Öffentlichkeit gehandelt – und genau darum geht es in der Demokratie: Transparenz, Mitsprache und Kontrolle. Die TTIP-Verhandlungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, obwohl sie massive Auswirkungen auf Millionen Menschen gehabt hätten. Jan hat mit seinem Handeln dazu beigetragen, dass diese Inhalte ans Licht kamen – und das ist politisch wie moralisch absolut richtig gewesen.
In einer Zeit, in der Konzerne oft mehr Einfluss auf politische Entscheidungen haben als Bürgerinnen und Bürger, braucht es mutige Menschen, die sich dem entgegenstellen. Die Frage muss doch eher lauten: Warum war es überhaupt notwendig, dass jemand die Öffentlichkeit heimlich informieren musste?