Hakan Demir
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Frage von Ibrahim E. •

Frage zur VISA Vergabe in Marokko: Gibt es denn keine Möglichkeit die VISA Erteilung in Deutschland durchzuführen?

Sehr geehrter Herr Demir,

Wie sie bereits wissen ist die Visa Vergabe in Marokko ein großes Problem.

Wie kann man Menschen zutrauen 1-2 Jahre auf den Ehepartner zu warten?

Gibt es denn keine Möglichkeit die VISA Erteilung in Deutschland durchzuführen?

Denn in Marokko ist dies anscheinend nicht machbar, da die deutsche Botschaft dort nicht dem Deutschen Standart entspricht.

Ist es denn nicht möglich die Wartezeiten zu verkürzen?

Finden Sie es Menschenwürdig das geliebte 1-2 Jahre voneinander getrennt leben müssen?

Ich bitte um eine Antwort und ggf. Lösungen.

Zahle ich nicht Steuern damit solche Sachen geklärt werden können ?

Mfg Ibra

Hakan Demir
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr E.,

herzlichen Dank für Ihre Zuschrift. Und ja, ich stimme Ihnen zu, dass wir als Steuerzahler:innen den Anspruch haben sollten, dass Verwaltungen so ausgestattet sind, dass Anliegen zeitnah bearbeitet werden. Das gilt natürlich umso mehr, wenn es wie bei der Erteilung von Visa zum Ehegattennachzug darum geht, mit geliebten Menschen an einem Ort zusammenleben zu können. 

Die Idee, bei überlasteten Auslandsvertretungen die Erteilung aus Deutschland heraus zu unterstützen, befürworte ich. Deshalb ist es wichtig, dass in den letzten Jahren das sogenannten Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (https://bfaa.diplo.de/bfaa-de) aufgebaut wurde, um aus Deutschland heraus die Auslandsvertretungen bei der Visa-Bearbeitung massiv zu unterstützen. Abschließend erteilt werden müssen die Visa aber nach wie vor von der Auslandsvertretung - da nur diese den direkten Kontakt mit den einreiseinteressierten Personen gewährleisten kann. 

Darüber hinaus wurde weltweit, auch in Marokko am 1.1.2025 die Visa-Digitalisierung erfolgreich eingeführt. Auch hiervon versprechen wir uns eine Reduzierung der Bearbeitungszeiten. 

Aktuell ist die Bearbeitungszeit jedoch weiterhin mit 12 Monaten (https://rabat.diplo.de/ma-de/service/05-visaeinreise/1693432-1693432) sehr lang, was weiterhin an der hohen Visa-Nachfrage liegt. Ich halte dies nicht für angemessen und werde weiter im Blick behalten, welche Maßnahmen auch angesichts der schwierigen Haushaltslage zur Reduzierung möglich sind. Ein wichtiges Vorhaben ist dabei die Work&Stay-Agentur, die die Botschaften bei der Fachkräfteeinwanderung weiter entlasten könnte. Die Eckpunkte dafür kommen voraussichtlich im Oktober. 

Mit freundlichen Grüßen

Hakan Demir 

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