Frage an Florian Hahn von Erich L.
Sehr geehrter Herr Hahn,
warum haben Sie gegen das Fracking-Verbot gestimmt?
Warum haben Sie gegen eine Verhinderung der Wiederzulassung von Glophosat gestimmt?
Ich habe niemals "grün" gewählt, bin mit gelegentlichen Ausnahmen Stammwähler der CSU und vor allem praktizierender Christ. Damit gehöre ich zu der Klientel, die Sie zumindest lt. Ihrem Parteinamen vertreten. Als Christ ist es meine Aufgabe für die Bewahrung der Schöpfung und ihrer Geschöpfe (Menschen, Tiere und unsere Umwelt) einzutreten!
Nicht für die Interessen der Industrie und ihrer Lobby!!!
Fracking ist unausgegoren, unausgereift und vermtl. gefährlich.
Nachgewiesenermaßen gefährlich, ist Glyphosat.
Gefährlich für unsere Umwelt, Gesundheit und Demokratie ist auch TTIP, CETA & Co.
Bei allen legitimen wirtschaftlichen Interessen: Mit kranken Menschen, einer kaputten Umwelt und zerstörter demokratischer Strukturen, kann es auch keine funktionierende Wirtschaft geben. Das ist kurzsichtiges Gewinnstreben auf Kosten der nachfolgenden Generationen.
Es ist höchst bedenklich, dass Politiker bisher seriöser Parteien wie Sie, einen derartigen Kniefall vor Großkonzernen und Industrielobby machen und damit letztlich den Sumpf aus Lug, Betrug, Korruption, Erpressung und dadurch bedingter Geheimniskrämerei unterstützen.
Bedenken Sie: Früher oder später kommt alle Wahrheit ans Licht. In heutiger Zeit ist nichts auf Dauer geheim zu halten. Alle Täter und Unterstützer betrügerischer Machenschaften werden eines Tages zur Verantwortung gezogen. Dann Gnade Gott all denjenigen, die Mitschuld tragen oder gar darin verstrickt sind!
Bitte überdenken Sie und Ihre Parteikollegen Ihre Positionen zu all den Themen, die mittlerweile einer großen Mehrheit von Menschen große Sorgen und Ängste bereiten.
Mit freundlichen Grüßen
Erich Lechner
Sehr geehrter Herr Lechner,
gerne nehme ich zu Ihrer Anfrage auf abgeordnetenwatch.de Stellung, wenngleich mich Ihre Unterstellungen etwas irritiert haben. Auch ich bin Christ und daran orientiert sich selbstverständlich auch mein Handeln.
Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion gilt, dass es beim Schutz der Gesundheit der Menschen, der Umwelt und des Trinkwassers keine Kompromisse geben darf. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD stellt daher zum Einsatz der Fracking-Technologie klar, dass der Schutz von Trinkwasser und Gesundheit absoluten Vorrang hat. Zudem haben wir dort vereinbart, dass umwelttoxische Substanzen bei der Anwendung der Fracking-Technologie zur Aufsuchung und Gewinnung unkonventioneller Erdgaslagerstätten nicht zum Einsatz kommen dürfen.
Auch die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln unterliegt in Deutschland und der EU strengen Auflagen und intensiven Kontrollen. Bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln tritt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion für ein fakten- und wissenschaftsbasiertes Verfahren ein. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das Julius-Kühn-Institut, das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) und auch das Umweltbundesamt haben die Zulassungsverlängerung für Glyphosat als vertretbar bewertet. Dem ist auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gefolgt, ebenso wie die Bewertungsbehörden der übrigen 28 Mitgliedstaaten.
In den Medien werden m.E. oft Ängste geschürt, europäische Standards gingen durch TTIP verloren. Ich kann Ihnen versichern, dass weiterhin der deutsche Gesetzgeber das Schutzniveau vorschreibt. Auch die EU wird keines ihrer Gesetze zum Schutz von Menschen, Tieren oder der Umwelt aufheben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Florian Hahn
Weitere Fragen an Florian Hahn
Auch wenn ich zu Details keine Auskunft geben darf, so sind den Ausschusssitzungen keine Argumente vorgetragen worden, die meine Meinung geändert haben.
Natürlich gilt: Keine Zusammenarbeit mit der AfD. Die Brandmauer besteht!
Zu den angeführten Fragen und ihrer persönlichen Situation standen wir bereits mehrfach in Kontakt, somit sind für mich die Argumente ausgetauscht.
Die Abstimmung über das neue EU- Gesetz zur Wiederherstellung der Natur betrifft jedoch ausschließlich die Abgeordneten des Europäischen Parlaments und nicht die Bundestagsabgeordneten.