Soziale Gerechtigkeit Die Linke will eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, welche sie demokrat. Sozialismus nennt. Haben sie eine Begriffsdefinition von Ausbeutung und von deren Größen für Berlin?
Es gibt bisher von Seiten der Linken keine Begriffsdefinition von Ausbeutung und auch keine Aufstellung wie viel Ausbeutung es gibt.
Wie will die Linke zur einer ausbeutungsfreien Gesellschaft bzw. politischen Mehrheiten dafür kommen, wenn sie den Menschen nicht erklären kann, was sie davon haben bzw. was es konkret für Berlin bedeutet?
Wie viel Geld geht den Menschen verloren, welche Arbeits- und Lebenszeit müssen die Menschen dafür aufwenden? Wie hoch ist der Resourcenverbrauch dafür?
Wieso kommt in Wahlprogrammen von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen die Begriffe Ausbeutung und Umverteilung nicht vor, obwohl dies ja in jedem Dorf, in jeder Stadt, in jeden Landkreis und in jeden Bundesland tagtäglich stattfindet?
Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Für mich sind z.B. „leistungslose Einkommen“ Ausbeutung, weil der erzielte Gewinn/Reichtumszuwachs ohne persönliches Risiko bzw. eigene Arbeit entsteht.
Monopolgewinne/Ausbeutung z.B. d. Immobilien- und Bodenspekulation u.v.a.
DIE LINKE ist gegen Ausbeutung und Unsicherheit im Job. Dazu zählen insbesondere befristete Arbeitsverträge sowie Leiharbeit oder Arbeit zu Niedriglöhnen u.a. bei Subunternehmen. Diese ausbeuterischen Strukturen bedeuten für die Arbeitnehmenden prekäre Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und unzureichende Absicherung im Alter. Aktuelle Beispiele hierfür sind die Arbeitsbedingungen bei Lieferando und Amazon und bei den outgesourcten Vivantes-Tochterfirmen, deren Beschäftigte sich im Arbeitskampf befinden und die ich unterstütze.
Zudem: In Deutschland bekommt fast jede*r fünfte Vollzeitbeschäftigte nur noch einen Niedriglohn, in Ostdeutschland jede*r Dritte.
Um die Arbeitsbedingung zu verbessern, setzt sich DIE LINKE unter anderem für die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro, Sozialversicherung in jedem Arbeitsverhältnis, Abschaffen von Leiharbeit und Ersetzen durch feste Arbeitsplätze sowie unbefristete Arbeitsverträge ein.
Mehr Informationen dazu: https://www.die-linke.de/themen/arbeit/
Weitere Fragen an Elif Eralp
Unsere Bundestagsabgeordneten haben den Antrag mit eingereicht und ich unterstütze das politisch sehr. [...] Ich selbst bin aber Mitglied des Abgeordnetenhauses, nicht des Bundestags, aber auch im Abgeordnetenhaus haben wir als Linksfraktion einen entsprechenden Antrag gemeinsam mit der Grünen-Fraktion eingereicht.
Wir und auch ich persönlich engagieren uns als Linke seit Jahren gegen die Bebauung des Tempelhofer Feldes, denn der Volksentscheid „100% Tempelhof Feld“ gilt.
In der Allgemeinheit ist die Frage schwer zu beantworten, aber politische Ansichten können sich natürlich im Laufe des Lebens auch verändern. Allerdings waren mir immer der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und eine vielfältige Gesellschaft ein Herzensanliegen.
DIE LINKE setzt sich für die Erarbeitung von Richtlinien zur Inklusion von trans*, inter* und nicht-binären Schüler*innen ein u. unterstützt genannte Maßnahmen.