Dagmar Schmidt, MdB (2017)
Dagmar Schmidt
SPD
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Frage von Herbert O. •

Wann kommt der Preisdeckel für Heizstrom (Wärmepumpe)?

Sehr geehrte Frau Schmidt,
der Gaspreis wird auf 12 Cent, der (Licht-)Strompreis auf 40 Cent gedeckelt – alles jeweils für 80% des Vorjahresverbrauchs. Soweit so gut …
Mein Versorger hat gerade die neuen Heizstrompreise für 2023 angekündigt: von 19,99 auf 45,46 Cent,
Vor mittlerweile fast 10 Jahren habe ich mir eine Wärmepumpe einbauen lassen, um nicht weiter auf fossile Energieträger setzen zu müssen.
Seitdem habe ich jedes Jahr mehr Geld für Heizung und Warmwasser ausgegeben als die Nachbarn, die weiter auf Öl oder Gas gesetzt haben.
Der Strompreis und die Umlagen stiegen jedes Jahr – Öl und Gas blieb (relativ) billig.
Wie es aussieht, werden auch jetzt die Wärmepumpenbesitzer (und die die es werden wollen) bestraft und zahlen die Zeche, während fossile Brennstoffe gefördert werden.
Es wäre gerecht auch hier einen zusätzlichen Preisdeckel (< 25 Cent) für Heizstrom einzuführen, der den vorherigen (niedrigeren) Preis des Heizstroms berücksichtigt. MfG Herbert O.

Dagmar Schmidt, MdB (2017)
Antwort von
SPD

Lieber Herr O.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht und dass Sie sich mit Ihren Sorgen an mich gewandt haben. Steigende Preise und vor allem hohe Energiekosten stellen uns gerade alle auf die Probe.

Die Erhöhung der Heizkosten, die sie ansprechen, ist mir ein besonders wichtiges Anliegen. Sie schreiben, dass Sie eine Wärmepumpe benutzen und dass ihr Versorger die Preise für Heizstrom deutlich erhöht hat. Ich verstehe ihr Ärgernis und ihre Sorge. Die Strompreisbremse, die im Dezember von der Bundesregierung eingeführt wurde und ab Januar 2023 gültig ist, macht keinen Unterschied zwischen „Lichtstrom“ und „Heizstrom“ und greift dementsprechend auch in ihrem Fall. Bei einem Stromverbrauch von bis zu 30.000 Kilowattstunden pro Jahr ist der gebremste Preis 40 Cent brutto pro Kilowattstunde. Wenn Ihr Stromvertrag eigentlich einen höheren Preis vorsieht, wird der Unterschied erstattet. Dies gilt bis zu einer Verbrauchsmenge von 80% des Vorjahres. Dadurch werden auch Menschen, die eine Wärmepumpe benutzen, entlastet.

Als Regierungskoalition haben wir uns darauf geeinigt, eng an den Vorschlägen der Gas- und Wärmekommission die Bürgerinnen und Bürger schnell und unbürokratisch zu entlasten. In diesem Sinne ist es im ersten Moment schwer, auf alle Situationen einzugehen. Da heute 48,2% aller Wohnung und sogar 49,3% aller Wohngebäude Gas als Wärmeerzeugung benutzen, hat die Bundesregierung entschieden, diese Haushalte prioritär zu entlasten. Damit Energie bezahlbar bleibt, hat die Ampel insgesamt einen gewaltigen Abwehrschirm beschlossen. Ganze 200 Milliarden Euro wird die Bundesregierung über die 2 kommenden Jahre zur Verfügung stellen, um die Energiepreise zu deckeln. Dieser Abwehrschirm ergänzt die 3 Entlastungspakete, die die Bürger und Bürgerinnen bereits mit 100 Milliarden Euro unterstützen.

Alle Entlastungsmaßnahmen, die die SPD-Fraktion im Bundestag auf den Weg gebracht und unterstützt hat, können Sie auf dieser Seite des Bundesfinanzministerium nachlesen :https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Schlaglichter/Entlastungen/schnelle-spuerbare-entlastungen.html

Besitzer von Wärmepumpen werden neben dem Strompreisdeckel auch an anderer Stelle unterstützt. Wie Sie sicher wissen, wird der Bau von Wärmepumpen bereits seit 2008 staatlich gefördert über das Marktanreizprogramm beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Auf dem zweiten Wärmepumpengipfel im November 2022 wurde diese Unterstützung zum Ausbau der Wärmepumpen noch einmal vom Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck und der Bundesministerin für Wohnen, Klara Geywitz, bekräftigt. Wärmepumpen haben gegenüber Gasheizungen langfristig einen Kostenvorteil. Neben den besonderen Tarifen von Stromanbietern für Wärmepumpen, die rund ein Viertel günstiger als normale Hausstromtarife sind, fallen ebenfalls die Wartungskosten deutlich geringer aus, da bei den meisten modernen Wärmepumpen die regelmäßige Wartung entfällt.

Ich möchte Ihnen meinen Dank ausdrücken, dass sie mit dem Einbau einer Wärmepumpanlage mithelfen Deutschland klimaneutral zu machen. Die Wärmewende ist ein zentraler Schlüsselbereich für die Erreichung der klimapolitischen Ziele und zur Reduzierung unserer Abhängigkeit von fossilen Energieimporten.

Wenn Sie Fragen haben sollten oder weitere Informationen benötigen, können Sie sich jederzeit an mich wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Dagmar Schmidt, MdB

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